BCAW 2011: BC & Crisis Management goes smartphone

BCM-News hat bereits über das BIA-Tool fürs iPhone berichtet. Im Rahmen der Business Continuity Awareness Week 2011 stellt am Dienstag Deloitte eine neu entwickelte Smartphone Applikation für das BCM, Krisenmanagement und Disaster Recovery (!) vor. Bamboo-BC heisst die mobile Allzweckwaffe für das BCM. Ob es hält, was der Hersteller verspricht, werden wir am Dienstag im Webcast um 13:30 Uhr deutscher Zeit erleben können.  Danach wird es seinen Weg in die Marktübersicht BCM-Tools finden - oder auch nicht.

Umfrage: Was bringt der ISO-Standard für die Awareness des BCM?

Der ISO-Standard 22301 für das Business Continuity Management liegt mittlerweile in einer Draft-Version zur öffentlichen Kommentierung vor. Heute gibt es im Rahmen der BCAW 2011 einen Webcast zum neuen ISO-Standard.
Für uns Praktiker stellt sich jetzt natürlich die Frage nach dem praktischen Nutzwert dieses ISO-Standards.
Der ISO-Standard kann positiv zur Awareness des BCM beitragen, da der BS 25999 ein britischer und kein internationaler Standard ist. Der ISO-Standard behebt diese "Schwäche" des BS 25999 und hat als internationaler Standard einganz anderes "Standing".

Auf der anderen Seite kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass ein neuer ISO-Standard zumindest kurz- und mittelfristig keine Awareness-Welle im BCM auslösen wird. Ganz nach dem Motto "mal wieder ein neuer Standard".

Pessimisten werden sagen, dass der neue Standard den Fokus des BCM verschiebt. Nicht mehr eine funktionierende Notfallvorsorge steht im Fokus, sondern penible Dokumentation von Prozessen für die Einhaltung des Standards. Aus dem Qualitätsmanagement haben wir ja gelernt, dass eine ISO-Zertifizierung nicht zwingend für die Qualität der Produkte bürgt, sondern "nur" für die Einhaltung zuvor definierter Prozesse.

Wie stehen Sie zur Wirkung des ISO 22301 auf das Awareness des BCM?

Die Umfrage läuft bis Freitag, 25.März 2011. Alle aktuellen und abgeschlossenen Umfragen von bcm-news finden sie hier.

Bundesregierung verstärkt vorsorglich den Strahlenschutz

Als reine Vorsorgemaßnahme nach der Katastrophe in Japan verstärkt die Bundesregierung den Strahlenschutz. Hierzu gehört eine geplante Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für die Strahlenbelastung der Aussenhaut von Flugzeugen. Diese Grenzwerte werden den Messungen an den Flughäfen zugrunde gelegt, die bereits heute durchgeführt werden. Eine Messung einzelner Passagier soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Für aus Japan importierte Lebens- und Futtermittel wird eine Untersuchung auf Radioaktivität empfohlen. Importierte Fahrzeuge und Elektronikartikel werden stichprobenartig durch den Zoll auf Radioaktivität geprüft. Der Schifffahrt wird empfohlen, die Region um Fukushima großräumig zu umfahren.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Frühjahrsputz bei den bcm-news

Bei den bcm-news ist der Frühling ausgebrochen. Es wird auf- und umgeräumt. Die Umbaumaßnahmen betreffen den BCM-Kalender und die Marktübersicht für BCM-Tools. Beides sind bislang Funktionalitäten ausserhalb der leistungsfähigen Plattform wordpress, auf der die bcm-news laufen. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen werden diese Funktionalitäten in wordpress integriert und um weitere Funktionalitäten erweitert. Lassen Sie sich überraschen. Während der Bau-Maßnahmen kann es zu Einschränkungen bei den angesprochenen Diensten kommen.

Telefonie und Mobilfunk in einer Katastrophensituation

Neben der medizinischen Versorgung, Lebensmittel und Strom/Energie und Wasser  ist die Kommunikation ein wesentlicher Baustein, um die Folgen einer Katastrophe zu managen. Die multipe Katastrophe in Japan zeigt die Verwundbarkeit dieser kritischen Infrastrukturen selbst in hochentwickelten Ländern. Auch mehrere Tage nach der Katastrophe gibt es in Japan noch massive Einschränkungen bei Festnetz und Mobilfunk. Die Bevölkerung weicht auf SMS und soziale Medien wie Twitter und Facebook aus. Für Unternehmen, die auf eine gesicherte und vertrauliche Kommunikation angewiesen sind, kommen diese Kommunikationswege allerdings nur sehr eingeschränkt in Betracht. Auch auf den Mobilfunk als Rückfalllösung für den Ausfall des Festnetzes zu setzen ist gefährlich. Denn zum einen werden die Mobilfunknetze bei einem Festnetzausfall bis an oder gar über ihre Kapazitätsgrenzen belastet. Zum anderen können Ereignisse wie Stromausfälle zum gleichzeitigen Ausfall von Festnetz und Mobilfunk führen, da auch die Mobilfunkinfrstruktur von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig ist.

Was bleibt dann noch an Kommunikationswegen? Soweit das Internet noch funktioniert, können Telefon- und Webkonferenzen über Internetverbindungen hergestellt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass diese Dienste eingerichtet sind und vor allem der Umgang damit eingeübt ist. Gerade für Ungeübte sind Telefon- und Webkonferenzen zunächst schwierig. Das geht schon mit der erfolgreichen Einwahl und Quittierung, sowie das Vorhandensein der Passworte los. Eine weitere Alternative sind Satellitentelefone. In Japan stellt ein Anbieter derzeit kostenlos diesen Kommunikationsservice in den besonders stark betroffenen Gebieten zur Verfügung. Für Einsatzkräfte vor Ort sind Funkgeräte das Mittel der Wahl. Der Zusammenbruch des Mobilfunks bei der Loveparade-Tragödie in Duisburg und der damit verbundene Kommunikationsverlust bei Polizei und Ordnungskräften scheint  maßgeblich mit zu dieser Katastrophe beigetragen zu haben.

Welche Alternativen haben Sie für den Ausfall der Kommunikationssysteme vorgesehen?

Finanzagentur des Bundes nach Internetattacke offline

Die Finanzagentur GmbH am Donnerstag Opfer einer Internetattacke geworden. Ziel war eine Sicherheitslücke im Internetangebot der Finanzagentur. Die 170.000 Kunden werden die nächsten Wochen keinen Zugriff auf das Online-Angebot haben bis die neuen Geheimnummern versandt sind. Die Finanzagentur informiert auf ihrer Webseite über den Vorfall.

Bei der Finanzagentur, einer Behörde des Bundes, können Kunden kostenlos Wertpapiere des Bundes verwalten lassen. Die Behörde ist aus der Fusion mit der Bundesschuldenverwaltung entstanden.