Tag 3 in Christchurch (Neuseeland) nach dem Erdbeben

Situation:

  • 98 Todesopfer wurden geborgen, die ersten Toten wurden identifiziert und die Namen bekannt gegeben
  • 226 Vermisste.
  • Seit gestern wurde niemand mehr lebend gerettet, die Helfer sind dennoch noch im Rescue-Mode, also keine schweren Räumarbeiten
  • Im CTV-Gebäude werden 60-120 Vermisste vermutet

Es gab fünf Nachbeben mit einer Stärke größer 3 innerhalb von zwei Stunden.

Aktuelle Bilder aus Christchurch.

Transport und Verkehr:

  • Air New Zealand hat Shuttle-Flüge für die Einwohner und Angehörige eingerichtet
  • Zivil- und Militärmaschinen fliegen Touristen und Ausländer aus der Stadt aus
  • Der Flugverkehr über der Stadt ist eingeschränkt, um den Rettunsgkräften die Ortung von Verschütteten zu erleichtern

Komunikation:

  • Das Mobilfunknetz von Vodaone ist weitgehend wiederhergestellt
  • Es gibt nach wie vor große Probelme bei der Stromversorgung für die Mobilfunknetze, 60 Notstromaggragate wurden installiert
  • Es wurde ein WIFI-Netz eingerichtet

Versorgung:

  • Am Stadion wird ein Feld-Lazarett durch die Australier eingerichtet
  • Ein Welfare-Center für 1.000 Menschen wurde eröffnet
  • 40 Prozent der Haushalte haben wieder eine funktionierende Wasserversorgung, es wurden Wassertanks aufgestellt zur Versorgung
  • In 75 Prozent der Stadt ist die Stromversorgung wiederhergestellt
  • Die Versorgung mit Treibstoff ist angelaufen, vor Hamsterkäufen wird gewarnt
  • Kreditkartenzahlungen sind wieder möglich, auch EPOS
  • nur wenige ATMs sind funktionsfähig, vor allem am Stadtrand
  • Bankfilialen im Stadtzentrum sind geschlossen, ATMs im CBD vielfach zerstört

Bundesregierung beschliesst Cyber-Sicherheitsstrategie

Heute wurde durch die Bundesregierung die “Cyber-Sicherheitstsrategie für Deutschland” beschlossen. Mit der Sicherheitsstrategie soll der veränderten Bedeutung des Internets als kritische Infrastruktur und der zunehmenden Bedrohungslage durch den “Cyber-War” Rechenschaft getragen werden. Einer der Kerninhalte ist die Einrichtung des “Nationalen Cyber-Abwehrzentrums” beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das am 1. April seine Arbeit aufnehmen soll. Die Einrichtung soll Angriffe auf das Netz analysieren und Handlungsempfehlungen geben. Geleitet wird es von der IT-Beauftragten der Bundesregierung, Cornelia Rogall-Grothe. Direkt beteiligt sind  das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Ein “nationaler Cyber-Sicherheitsrat” soll die Zusammenarbeit zu diesem Thema zwischen Staat und Wirtschaft fördern. Weiterlesen…

Kostenloser Pocketguide “IT-Sicherheit für kleine und mittlere Unternehmen”

IT-Sicherheit ist nicht nur etwas für Großunternehmen. Im Gegenteil, Ausfälle,  Schäden und Betriebsunterbrechungen können kleine und mittelständische Unternehmen wesentlich schneller existentiell gefährden als Großunternehmen.

Für die Zielgruppe der kleinen und mittelständischen Unternehmen hat der Verein Deutschland sicher im Netz e.V. (DSiN) daher den kostenlosen Pocketguide „IT-Sicherheit für kleine und mittlere Unternehmen“ herausgegeben.

Das Thema Business Continuity Management kommt in diesem Pocketguide etwas kurz, aber dafür gibt es ja auch noch den BSI 100-4 als sinnvolle und ebenfalls kostenfreie Ergänzung.

Der Pocketguide kann kostenfrei auf der Webseite des DSiN e.V. heruntergeladen werden.

Tag 2 in Christchurch (Neuseeland) nach dem Erdbeben [Update]

Cathedral Christchurch NZ

[Update 06:00 GMT]

  • Die Opferzahl des Erdbebens liegt aktuell bei 75. 300 Menschen werden noch vermisst. In sieben Gebäuden sind noch Menschen eingeschlossen
  • Die Chancen noch Menschen aus den Gebäuden lebend zu retten sinken, Bergungen müssen wegen akuter Einsturzgefahr der Gebäude abgebrochen werden
  • Neuseeland hat den Nationale Notstand erklärt, das erste Mal in der Geschichte Neuseelands.
  • Mehrere Gebäude sind stark einsturzgefährdet, die Rettungsarbeiten mussten daher zum Teil unterbrochen werden. Dies betrifft insbesondere das stark beschädigte CTV-Gebäude
  • Mehr als 30 Nachbeben
  • Patienten aus den Krankenhäusern werden verlegt, um Kapazitäten für die Opfer des Bebens zu schaffen.
  • Ein Gefängnis wurde geräumt, die Insassen verlegt, um Übernachtungskapazitäten zu erhalten.
  • Strom- und Wasserversorgung nach wie vor unterbrochen: mehr als 50 Prozent der Haushalte haben keinen Strom, mehr als 80 Prozent der Haushalte haben keine Wasserversorgung
  • Telekommunikation steht nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Die Telekommunikationsunternehmen bitte die Einwohner Text-Messages zu senden statt zu telefonieren. Weitere 33 Stromgeneratoren und drei zusätzliche Mobilfunkzellen werden installiert, um die Kapazitäten zu erhöhen
  • Schulen bleiben weiterhin geschlossen
  • Nachts fallen die Temperaturen auf 8 Grad Celsius
  • Personen, die unbefugt die Sperrzone betreten werden verhaftet, Militär und Polizei kontrollieren die Absperrungen

Video über die Zerstörungen im CBD (Central Business District).

Aktuelle Fotos aus Christchurch.

Die Opferzahlen konnten zunächst auf 38 reduziert werden, doch sind bereits weitere Todesopfer unter den Trümmern bekannt. Große Teile der Infrastruktur der Stadt sind zerstört. Der Fokus liegt aber zunächst auf der Hilfe für die betroffenen Menschen.

Situation:

  • Die amtliche Zahl der Todesopfer wurde auf 38 reduziert; es wird aber erwartet, dass die Anzahl weiter steigt
  • 120 Menschen konnten gerettet werden
  • 200 Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert
  • Touristen wurden aus der Stadt ausgeflogen
  • Immer noch werden Menschen in den beschädigten und eingestürzten Gebäuden vermisst

Transport und Verkehr:

  • Air New Zealand hat Shuttle-Flüge für die Einwohner und Angehörige eingerichtet
  • Der Flughafen ist wieder für Inlandsflüge geöffnet worden

Komunikation:

  • Mobilfunkverbindungen werden mittels Stromgeneratoren im Stadtzentrum aufrechterhalten, damit Verschüttete mit Handys Kontakt zu den Bergeteams halten können; durch die Stromausfälle gibt es in den anderen Regionen kein Mobilfunknetz

Versorgung:

  • 80 Prozent der Stadt sind ohne funktionierende Wasserversorgung
  • Die Stromversorgung ist weitgehend ausgefallen, es wird Wochen dauern, bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt ist
  • Lebensmittelgeschäfte sind stark beschädigt und überwiegend geschlossen
  • Auch Banken und damit der Zahlungsverkehr und die Bargeldversorgung (ATMs) sind ausgefallen

Das Parlament Neuseelands entscheidet heute über die Ausrufung des nationalen Notstands. Viele Länder haben ihre Hilfe angeboten.

Evakuierung aus Libyen läuft auf Hochtouren

Deutsche Transall in Libyen (Bild: Reuters)Während einer verwirrten und aggressiven Live-Ansprache des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi im staatlich kontrollierten TV aus einem schwer beschädigten Gebäude laufen die Evakuierungsmaßnahmen auf Hochtouren. Ein britisches Kriegsschiff hat vor der Küste Libyens Stellung bezogen, um die Ausreise der britischen Staatsbürger zu unterstützen. Die Lufthansa fliegt mit größeren Maschinen nach Tripolis, um Bundesbürger zurückholen zu können. Zusätzlich ist eine Sondermaschine unterwegs. Es sollen sich noch rund 400 Bundesbürger in Libyen aufhalten. Gaddafi kündigt an, das Land nicht verlassen zu wollen, sondern lieber als Märtyrer sterben zu wollen.  Medien berichten über hunderte Söldner, die von Libyen im Ausland angeheuert wurden, um die Unruhen gewaltsam niederzuschlagen. Dies passt zu den Inhalten der ausschweifenden Rede Gaddafis, in der er ein Massaker ankündigt, wenn die Aufständischen ihre Waffen nicht niederlegen. Nach dieser Rede, darf es keinen Zweifel geben, dass die internationale Staatengemeninschaft hier ein Massaker eines Despoten gegen sein eigenes Volk verhindern muß.

Lufthansa zur Lage in Libyen:

Aufgrund der aktuellen Lage in Libyen, hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für Libyen ausgesprochen. Lufthansa beobachtet die Situation vor Ort. Um möglichst viele Gäste aus Tripolis nach Frankfurt fliegen zu können, setzt Lufthansa statt der sonst üblichen A320 einen Airbus A340-600 mit rund 300 Plätzen ein.

Viele Tote und Verletzte nach schwerem Erdbeben in Neuseeland [update]

Erdbebenschäden Christchurch NZ 02-22-2011

Ein Erdbeben der Stärke 6,3 hat Christchurch in Neuseeland verwüstet und für viele Verletzte und Tote gesorgt. Aktuelle Meldungen aus der chaotischen Situation in der Stadt sprechen gar von 65 Toten.Gebäude snd zusammengestürzt und haben Menschen unter sich begraben. Die Menschen sprechen bereits vom “schwärzesten Tag Neuseelands”.

Christchurch hat den Notstand ausgerufen. Bob Parker, Bürgermeister von Christchurch: “What the picture will be in the morning, God only knows”.

Bob Parker said that this quake “is absolutely all about the people” as opposed to the September 4 one where the focus turned quickly to buildings and property. He said the trauma can be measured by the number of people now leaving the city (Quelle: TVNZ).

Aktuelle Bilder von der Katastrophe: TVNZ, BBC News

Laufende Updates der Situation in Neuseeland gibt es bei TVNZ.

AlertNet hat eine Aufstellung der schwersten Erdbeben auf Neuseeland veröffentlicht.

Von Google ist wieder der Person Finder im Einsatz.

Dienstag 22. Februar (GMT):

  • Mindestens 65 Tote wurden bestätigt. Rettungskräfte aus dem ganzen Land eilen nach Christchurch um zu helfen. Auch aus Australien kommen mittlerweile Einsatzkräfte zu Hilfe
  • Die Stromversorgung in Christchurch ist unterbrochen. Die Telefon- und Mobilfunkverbindungen stehen ebenfalls nicht zur Verfügung. Mit Notstromgeneratoren werden die wichtigsten Einsatzorte versorgt. Der Zugang zur Stadt wurde abgeriegelt
  • Die Temperaturen betragen aktuell nur 12 Grad Celsius und es hat begonnen zu regnen. Extrem schwierige Bedingungen für die zahlreichen obdachlosen Menschen
  • Das Erdbeben hat den Abbruch von 30Millionen Tonnen Eis des Tasman Gletscher in den Terminal Lake verursacht. 3,5 Meter hohe Wellen im See waren die Folge
  • Der internationale Flughafen bleibt zunächst geschlossen. Ausschliesslich emergency flights dürfen starten und landen
  • Die Telecom NZ hat 280 öffentliche Telefone für kostenlose Gespräche ins In- und Ausland sowie Mobilfunknetze freigeschaltet
  • Die internationale Rufnummer für Auskünfte an Angehörige ist +64 7 850 2199.
  • Laufend Nachbeben in der Region bis zur Stärke 4,0
  • Die Rettungsarbeiten zur Bergung Verschütteter läuft die ganze Nacht durch (GMT + 13:00)
  • Es wird noch mehrere Tage dauern, bis die Stromversorgung komplett wiederhergestellt ist
  • Die Schulen bleiben vorerst geschlossen
  • Die Wasserversorgung ist gestört durch ausgefallene Pumpen und zerstörte Wasserreservoirs
  • Die Rettungskräfte haben unter Flutlicht die ganze Nacht durchgearbeitet und weitere Menschen aus den eingestürzten Gebäuden retten können
  • Eine große Zahl an Menschen wird aber noch in den eingestürzten Gebäuden vermutet. Die genaue Zahl der Vermissten ist nicht bekannt
  • Weitere Todesopfer wurden in den Trümmern entdeckt
  • Toursiten werden in zwei Maschinen aus der Stadt ausgeflogen

(Bildquelle: Getty Images by TVNZ)

Unternehmen holen Mitarbeiter aus Libyen zurück

Die Lage in Libyen eskaliert. Obwohl es kaum direkte Medienberichte aus dem Land gibt und das Internet nur eingeschränkt verfügbar ist, kommen immer bedrückendere Nachrichten aus dem Land. Außenminister Guido Westerwelle hat vor Reisen in das Land gewarnt und alle Bundesbürger, die sich noch in Libyen aufhalten, zur Ausreise aufgefordert. Von den ersten Unternehmen wird bekannt, dass sie Rückholaktionen ihrer Mitarbeiter aus Libyen durchführen. Hierzu gehören die deutschen Unternehmen Siemens, RWE, BASF, Wintershall und Bilfinger Berger. Die Lage stellt sich in Libyen etwas anders dar als in den anderen nordafrikanischen Staaten, in denen in jüngster Zeit Unruhen ausgebrochen sind. Die Erdöl- und Erdgasexploration und -produktion erfolgt in Form internationaler Joint Ventures mit der verstaatlichten Erdöl- und Erdgasindustrie des Landes. Ausländische Experten  unterstützen insbesondere bei der Exploration neuer Vorkommen, aber auch bei der Förderung von Erdöl und Erdgas. Libyen hat einen Anteil von zwei Prozent der weltweiten Ölförderung, ist jedoch Deutschlands drittgrößter Lieferant von Erdöl. Italien erhält Erdgas über eine Pipeline aus Libyen. Die Angst vor Lieferausfällen führt bereits zu einem starken Anstieg des Ölpreises und hat damit unmittelbare Auswirkungen auf die internationale Wirtschaft.

Ab Montag Warnstreiks der Lokführer, Bahn ist vorbereitet

Ab Montag wird es für Bahnkunden ungemütlich. Die Gewerkschaft der Lokführer hat für Montag die ersten Warnstreiks angekündigt, allerdings nicht bekanntgegeben wann und wo gestreikt werden soll. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte nur: „Der erste Arbeitskampf wird nicht länger als drei Stunden dauern, aber eine sehr wirksame Aktion sein.“

Die Bahn hat sich mit zusätzlichem Personal auf den Streik eingestellt und will so die Auswirkungen auf die Kunden möglichst gering halten. Die Streiks können alle Bahnunternehmen des Fern-, Nah- und Güterverkehr betreffen.

Die Bahn informiert über die  kostenlose Servicenummer 08000 99 66 33 und über die Webseite.