Starkes Erdbeben erschüttert Fukushima-Region in Japan [Update]

[Update 31.07.2011]

Sieben Menschen wurden verletzt. Das Atomkraftwerk Fukushima sei nicht weiter beschädigt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit.

[Meldung 30.07.2011]

Erneut hat ein starkes Erdbeben den Nordosten Japans erschüttert. Das Meteorologische Institut des Landes gab die Stärke mit 6,4 an, eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Das Beben war auch in der Hauptstadt Tokio zu spüren, Hochhäuser schwankten. Verletzte oder Schäden wurden bislang nicht gemeldet.

Lesezeichen: viele Länder spielen russisches Roulette bei der Erdbebenvorsorge

Der in Istanbul lebende amerikanische Journalist Claire Berlinski vergleicht in seinem Artikel in der Los Angeles Times die Erdbebenvorsorge vieler Länder mit russischem Roulette:

“Eight of the world’s 10 biggest cities are built on fault lines, and they are growing larger every day. The urbanization trend is continuing upward, as is the trend of housing migrant populations in death traps. As a result, it’s likely that before long we’ll see a headline announcing, “1 Millon Dead in Massive Earthquake.””

Wie der  Autor an dem Beispiel des Bebens in Chile  aufzeigt, ist die Erdbebenvorsorge weniger eine Frage des Geldes, sondern der konsequenten Einhaltung von erdbebensicheren Baustandards:

“Fatalism kills. Short-term thinking kills. But above all, corruption kills.”

Damit hat der Autor die Probleme kurz und prägnant zusammengefasst. Dies gilt im Übrigen nicht nur für die Erdbebenvorsorge, sondern auch für das Business Continuity Management im Allgemeinen.

Neues Handbuch des BBK: Psychosoziales Krisenmanagement in CBRN-Lagen

Schadenslagen mit der Freisetzung chemischer Schadstoffe, biologischer Agenzien oder radioaktiver Stoffe gehören zunehmend zum Arbeitsalltag der Feuerwehren. Hohe technische Anforderungen, ein schwer kalkulierbares Verhalten der Bevölkerung und die durch die Persönliche Schutzausrüstung schwierige Kommunikation mit Betroffenen machen CBRN-Lagen zu Einsätzen mit hoher psychischer Belastung.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickelte gemeinsam mit der Schutzkommission beim Bundesminister des Innern und weiteren Fachleuten spezielle Ausbildungskonzepte mit psychosozialen Handlungsempfehlungen für operative Kräfte und Führungskräfte.

In dem Handbuch werden Handlungsempfehlungen vorgestellt.

[BBK; Download und Bezug]

Wie Pitney Bowes einen schweren Notfall bewältigt und dies für die PR nutzt

Pitney Bowes ist ein weltweit operierender Dienstleister für die physische und digitale Kommunikation mit 33.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 5,6 Mrd. Euro. Am 02. Februar 2011 brach im Mail Service Center Grand Prairie in den USA um 04:30 Uhr ein Feuer aus und zerstörte die gesamte Einheit, in der die Post von Hunderten kommerzieller Kunden bearbeitet wird. Zur Fortführung des Geschäfts musste bereits direkt am Morgen nach dem Ausbruch des Feuers die Post der Kunden in andere Lokationen von Pitney Bowes umgeleitet werden und die Transportrouten der Lastwagen entsprechend angepasst werden. Dies gelang den Mitarbeitern Dank eines 41-seitigen Business Continuity Plans, der erst kurz zuvor aktualisiert und getestet worden war.

(Fast) jedes Unternehmen wäre froh gewesen, diesen schweren Zwischenfall einigermaßen heil überstanden zu haben um danach wieder zur Tagesordnung zurückkehren zu können. Nicht so jedoch Pitney Bowes. In einem White Paper “Best practices in business continuity“, das über die Homepage von Pitney Bowes Mail Services verfügbar ist, stellt das Unternehmen am konkreten Beispiel der Ereignisse vom 07. Februar 2011 und den eigenen getroffenen Maßnahmen Best Practices für das BCM vor. Daneben ist dem Crisis Management ein eigener Punkt in der Unternehmensvorstellung gewidmet, in dem die Notfallvorsorge des Unternehmens vorgestellt wird. Ein gelungenes Beispiel, wie sich ein eingetretener und bewältigter Notfall für ein positives Marketing für das Unternehmen nutzen lässt, denn gerade die Robustheit gegenüber Störungen ist eines der wesentlichen Qualitätsmerkmale eines Post-Dienstleisters.

 

Pitney Bowes BCM
BCM auf der Homepage vonPitney Bowes Mail Services

Hinweise von Marsh was bei Stromausfällen für die Versicherung zu beachten ist

In den USA führt die Hitzewelle derzeit zu einer sehr starken Belastung des Stromnetzes. Unterbrechungen durch technische Störungen in der Stromversorgung und -übertragung, aber auch gezielte regionale Stromabschaltungen der Versorger “tolling blackouts” können die Folge sein. Der US-Versicherer Marsh hat auf seiner Webseite Hinweise zur Vorbeugung bei Stromunterbrechungen zur Verfügung gestellt. Daneben gibt es wichtige Hinweise, was bei der Abrechnung von Schäden durch Stromunterbrechungen bei der Versicherung zu beachten ist. Ein Blick in die Versicherungspolice mit den Handlungsanweisungen und Dokumentationspflichten bei Stromausfällen ist hierbei lohnenswert. Wie in Versicherungsbedingungen üblich, gibt es auch bei Stromausfällen und -abschaltungen zahlreiche mögliche Einschränkungen der Versicherungsleistungen und detaillierte Dokumentationsanforderungen zu beachten. Dies dürfte in Deutschland nicht anders als in den USA sein.

BCI bildet strategische Allianz mit DRJ

Das Business Continuity Institute BCI hat eine strategische Allianz mit dem Disaster Recovery Journal DRJ gebildet.  Das BCI wird im Rahmen dieser Partnerschaft auch die BCM-Trainings für das DRJ durchführen. Insbesondere im Hinblick auf den kommenden neuen internationalen ISO-Standard für BCM ISO 22301 ist die Bündelung der Kräfte und Ressourcen dieser beiden bedeutenden BCM-Organisationen wichtig. Für eine international konsistente Ausbildung und Zertifizierung im BCM sind damit die Grundlagen geschaffen worden.

“July 26,2011, Washington DC – The Business Continuity Institute (BCI) has recently signed a landmark agreement with the Disaster Recovery Journal (DRJ), which will strategically align the two business continuity management (BCM) leaders and expand the services and offerings to their members, readers and attendees. For the BCM Community, this is a very significant move as the alliance will mark the beginning of a relationship that will ensure continued global influence across industries and create a platform to broaden and deepen discussions and thought leadership in business continuity and related professions for a more secure and resilient society, domestically and internationally. Essentially, the BCI and DRJ will leverage each other’s reach, internationally and domestically, to create an unparalleled knowledge platform supported by the brightest business continuity minds around the globe.”

5 Euro-Teil löste den Stromausfall von Hannover aus

Ein durchgebrannter Kondensator löste schlussendlich den großen Stromausfall in Hannover aus und ließ 600.000 Haushalte in und um Hannover im Dunkeln sitzen. Eine Verkettung von verschiedenen Ereignissen und das Brechen des schwächsten Glieds, hier ein Kondensator, führte zu dem Ausfall. Zunächst fiel ein von zwei Blöcken im Kraftwerk Stöcken wegen eines Defekts aus. Das Kraftwerk Mehrum sollte als Ersatz dienen, doch versagte das dortige Umspannwerk wegen des defekten Kondensators seinen Dienst. Das Kraftwerk Stöcken hätte jetzt das Dreifache seiner Maximalkapazität leisten müssen und versagte den Dienst. Dies alles lief in einer Zeitspanne von zwei Sekunden ab. Der Kondensator war vermutlich schon länger defekt. Dies wurde allerdings nicht bemerkt. Jetzt soll das Schutzkonzept für das Kraftwerk Mehrum auf den Prüfstand.

RKI betrachtet EHEC-Ausbruch als beendet

Nachdem der letzte Erkrankungsbeginn mit EHEC drei Wochen zurückliegt und es keine Neuinfektionen gibt, betrachtet das Robert Koch Institut RKI den EHEC-Ausbruch als beendet. In den Informationen zum EHEC-Ausbruch berichtet das RKi von insgesamt 4.321 EHEC/HUS-Erkrankungen mit 50 Todesfällen.

“Aktuelle Ermittlungsergebnisse ergaben keine Hinweise, dass andere Samenarten als Bockshornkleesamen mit EHEC-Infektionen in Zusammenhang stehen. Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen sowie Sprossen und Keimlinge, die aus diesen Samen gezogen wurden, sollten aber weiterhin nicht roh verzehrt werden.”

Ausfall des Zahlungsverkehrssystems Target 2

Am gestrigen Montag ist das Zahlungsverkehrssystem der Notenbanken Target 2 für mehrere Stunden komplett ausgefallen. Grenzüberschreitende Zahlungen waren ab 07:00 Uhr morgens nicht mehr möglich. Die Aufträge wurden während der Ausfallzeit über Fax abgewickelt. Am späten Vormittag konnte das Problem behoben werden. Das Trans-European Automated Real-time Gross settlement Express Transfer System Target 2 ist ein transeuropäisches automatisiertes Echtzeit-Überweisungssystem. Über diese einheitliche Plattform sind die nationalen Zentralbanken und die europäische Zentralbank miteinander vernetzt. 2010 liefen alleine über die Deutsche Bundesbank 44,7 Mio. Transaktionen in einem Gesamtvolumen von 213,8 Bio. Euro. Aufgrund der Zahlungsverkehrsfunktion gehört die Finanzdienstleistungsindustrie zur Kritischen Infrastruktur Kritis mit erhöhten Anforderungen an die Notfallvorsorge. Mittels Abwicklung über das altehrwürdige Faxgerät konnte der Notbetrieb während des Ausfalls gewährleistet werden.

Klimatisierte Anzüge als Energiesparmaßnahme in Japan

Der Strom ist knapp in Japan nach dem Nuklearunfall in Fukushima. Dazu kommt jetzt noch eine Hitzewelle, die einen erhöhten Stromverbrauch für die Kühlung durch Klimaanlagen nach sich zieht. Doch die Japaner sind ein findiges Volk. Neben  der Verschiebung von Arbeitszeiten in die kühleren Tageszeiten ist der neueste Trend das Tragen von klimatisierten Anzügen. Statt ganze Räume zu kühlen hat jeder Mitarbeiter seine eigene Klimazone in der Klimajacke. Dank eines Anzugs mit eingebauten Lüftern, die die Luft im Anzug zirkulieren lassen. Mit 140 USD pro Jacke nicht gerade preiswert. Interessant wäre einmal die Geräuschkulisse eines Raums voller Klimaanzüge zu hören, denn die Lüfter dürften nicht ganz geräuschlos arbeiten, um genügend Zirkulation herstellen zu können. Zudem benötigen die Ventilatoren auch Strom entweder aus Batterien oder gar der Steckdose?

Wie China die Berichterstattung über das Schnellzug-Unglück reglementiert

Wie die Medienberichterstattung in China funktioniert, wird jetzt beim Unglück des chinesischen Prestigeobjekts Schnellbahnzug wieder deutlich.  Den Medien wurde einfach untersagt, negativ über das Schnellzugprojekt in Verbindung mit dem Unglück zu berichten. Zudem erhielten die Medien genaue Anweisungen, was, wie und wie oft berichtet werden darf. Da auch das Internet zensiert ist, können sich die Chinesen kaum objektiv und umfassend informieren. So fortschrittlich dieses Land auf dem technologischen Gebiet bereits ist, der Umgang mit Presse, Medien und Öffentlichkeit ist für uns zumindest sehr befremdlich, der Umgang mit Regimekritikern unmenschlich.