Stichwort: LÜKEX

Am 30. November und 1. Dezember 2011 findet wieder die LÜKEX statt. LÜKEX steht für Länder Übergreifende Krisenmanagement Übung / Exercise. Es handelt sich hierbei um eine Stabsrahmenübung, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Initiiert wurde die LÜKEX durch die Ereignisse von 09/11. Hier wurde schlagartig bewusst, dass ein funktionsfähiges ressort- und länderübergreifendes Krisenmanagement erforderlich ist, um solche Lagen zu bewältigen. Die föderalen Strukturen in Deutschland sind allerdings zunächst einmal keine gute Ausgangsbasis für eine übergreifende Zusammenarbeit. Daher sind gemeinsame Übungen unerlässlich. Bislang gab es vier LÜKEX-Übungen mit unterschiedlichen Szenarien (2004: Stromausfall/Terror; 2005: WM 2006; 2007: Pandemie; 2009/2010: schmutzige Bombe). Dieses Jahr kommt das Szenario aus dem Themenbereich IT-Sicherheit. Stabsrahmenübung bedeutet, dass die Krisenstäbe von Bund, Ländern, Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastrukturen üben. Dies erfolgt nach einem zentralen Drehbuch mit Ausgangslagen für die Übung und Einspielungen über die zwei Übungstage verteilt. Ziel ist die Krisenstabsarbeit der Stäbe, aber auch die übergreifende Zusammenarbeit zu beüben. Beobachter unterstützen die Stäbe bei der Auswertung. Die Vorbereitungen der Übung, an der bis zu 3.000 Personen teilnehmen, sind sehr umfangreich. In zahlreichen Workshops und Sitzungen werden mit Vertretern der Branchen die spezifischen Drehbuchteile erarbeitet, die aufeinander abgestimmt das Drehbuch der Übung ergeben. Ein Schwerpunkt der Übung stellt die Medienarbeit dar. TV-Einspielungen von LÜKEX-TV und eine Zeitung vermitteln den Übungsteilnehmern Realitätsnähe. Rahmenleitungsgruppen stellen für die übenden Stäbe das reale Umfeld dar und geben Feedback auf Entscheidungen der Stäbe. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt liegt in der Vorbereitung der Übung selbst. Durch die Workshops im Rahmen der Drehbucherarbeitung entwickelt sich eine länder-, branchen- und ressortübergreifende Zusammenarbeit, die kritischer Erfolgsfaktor für die Übung selbst aber insbesondere für die Bewältigung einer solchen Lage ist.

Blognews: Übersicht der aktuellen Termine im BCM-Kalender

In der Seitenleiste der bcm-news finden Sie jetzt eine Liste der nächsten Termine aus dem BCM-Kalender. Die Eintragung von Terminen in den BCM-Kalender können Sie selbst vornehmen. Auf der Seite "Kalender" finden Sie hierzu einen Link zum Erfassungsformular. Neue Eintragungen müssen durch den Admin der bcm-news zunächst freigegeben werden, bevor sie im Kalender erscheinen.

Ausfall des Mobilfunkproviders O2 in London wegen Diebstahls

Der Mobilfunkprovider O2 kämpft in London derzeit mit einem massiven Ausfall der Services. Im Norden und Osten von London, sowie in Sussex und Kent istdas Mobilfunknetz ausgefallen. Wie sich jetzt herausstellte, war die Ursache hierfür ein Einbruch in einen unbemannten Hub des Providers. Die Einbrecher stahlen Netzwerkausrüstung was den Zusammenbruch des Netzes zur Folge hatte. Vodafone war im Februar bereits Opfer eines vergleichbaren Diebstahls mit Netzwerkausfällen. Hinter den Einbrüchen werden Auftragsdiebstähle von Profis vermutet.

[The Register]

Workshop "Management von Informationssicherheit kritischer Infrastrukturen"

Am 10. Juni findet in Frankfurt der Workshop der GI-Fachgruppe Management von Informationssicherheit (SECMGT) statt. Das Treffen widemt sich dem Thema "Management von Informationssicherheit kritischer Infrastrukturen". Dabei steht der konkrete Umgang mit sowohl logistischen, als auch technischen Herausforderungen besonders schützenswerter Infrastrukturen unter Berücksichtigung der aktuellen Gefährdungslage im Vordergrund. Die Teilnahme ist kostenlos und auch für Nicht-GI-Mitglieder möglich. Es wird jedoch um eine formlose Anmeldung an anmeldung@secmgt.de bis zum 31. Mai gebeten.

Details zur Veranstaltung erhalten Sie auf der Homepage der GI-Fachgruppe.

Die Veranstaltung finden sie auch im BCM-Kalender der bcm-news.

TEPCO ändert das Vorgehen, nicht aber den Terminplan

TEPCO musste das Vorgehen zum Herunterfahren des AKW Fukushima Daiichi ändern, nachdem ein Leck in der inneren Schutzhülle des Reaktors gefunden wurde. Nach wie vor hält TEPCO jedoch an dem ursprünglichen Terminplan fest, den cold shutdown des havarierten AKW bis Januar 2012 zu erreichen. Die Kühlung des Reaktorkerns soll jetzt durch die Zirkulation des vorhanden Wassers erfolgen, satt Zuführung des Kühlwassers von aussen.

Die UN-Atomenergiebehörde IAEA wird in der kommenden Woche eine Expertengruppe nach Japan entsenden, um die Sicherheit nach dem Nuklearunfall zu überprüfen und sich mit den japanischen Behörden auszutauschen.

Neun Opfer in Christchurch für tot erklärt

Neun Opfer des schweren Erbebens in Christchurch wurden jetzt für tot erklärt. Damit steigt die Zahl der Opfer des Bebens auf 181. Weder mittels Fingerabdrücken, Zahnvergleichen noch DNA-Analysen konnten die neun Opfer zweifelsfrei identifiziert werden. Es handelt sich um sechs Frauen und drei Männer aus China, den Philippinen, Peru und Russland. Sie befanden sich während des Bebens im Gebäude des Fernsehsenders CTV, das vollständig zerstört wurde. Die Mobiltelefone dieser Opfer wurden seit dem Beben nicht mehr genutzt und es gab keine Bewegungen auf den Bankkonten mehr. Auch die Ausweise der Opfer wurden nicht nicht mehr eingesetzt. Die Namen der Opfer wurden von den Behörden bekanntgegeben.

Flight data recorder und cockpit recorder der AF 447 sind lesbar

Experten konnten die Daten des flight recorders und die letzten zwei Stunden der Aufzeichnungen aus dem Cockpit der AF 447 wiederherstellen. Beide Aufnahmegeräte wurden zwei Jahre nach dem bisher unaufgeklärten Flugzeugabsturz aus nahezu 4.000 Meter Wassertiefe mit Hilfe von Tauchrobotern geborgen. 228 Menschen waren bei dem Absturz ums Leben gekommen. Jetzt besteht die Chance, die Ursache des Absturzes endgültig aufzuklären. In Verdacht gekommen waren die Geschwindigkeitsmesser der Maschine, doch konnte dies bislang nicht nachgewiesen werden. Die Untersuchung der Aufzeichnungsgeräte wird noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Eine der zeitaufwändigsten und teuersten Such- und Bergeaktionen geht damit einem Ende zu. Doch werden in der Luftfahrt keine Kosten und Mühen gescheut, um Unglücksursachen zu identifizieren. Neben haftungs- und versicherungsrechtlichen Motiven geht es aber auch in erster Linie darum, weitere Unfälle mit gleicher Ursache zu verhindern.

Treffen des bci Regionalforum Mitte am 31. Mai bei Interxion

Am 31. Mai 18:00 Uhr ist das bci Regionalforum Mitte zu Gast bei Interxion.

Thema dieser Veranstaltung:

World Wide Connectivity in Krisenzeiten – Betrachtungen aus erster Hand

Impulsvortrag: "Kritische Gedanken zur weltweiten Konnektivität bei nationalen oder regionalen Störungen"

von Murat Turgut, Senior Account Manager bei InterXion.

Anmeldung: doodle

Das bci Regionalforum Mitte ist offen für alle Interessierte. Melden Sie sich einfach zu dem Termin über den Anmeldelink an. Informationen zum Regionalforum erhalten Sie über bci-rfm@bcm-net.de

MSC Opera nach Stromausfall in Seenot

Das Kreuzfahrtschiff MSC Opera treibt nach einem Stromausfall manövrierunfähig auf der Ostsee. Das Schiff hat 1.800 Passagiere und 200 Besatzungsmitglieder an Bord. Für die Menschen an Bord besteht keine akute Gefahr.

Wie man sieht kann auch auf einem Schiff der Strom ausfallen. Es ist hier wohl nicht der berüchtigte Baggerbiß, sondern ein Ausfall der Stromgeneratoren oder Schiffsdiesel.

[focus]

Ebola in Uganda ausgebrochen

Bei Ebola denkt man sofort an Epidemie und Tod. Die nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo benannte Krankheit ist hoch ansteckend und führt in den meisten Fällen zum Tod. Die WHO hat jetzt einen Ebola-Fall in Uganda bestätigt. Ein zwölfjähriges Mädchen ist in der vergangenen Woche an dem Erreger gestorben. Sofort wurden Familienangehörige, behandelnde Ärzte und Krankenschwestern in Quarantäne genommen. Im Krankenhaus von Bombo wurde eine Quarantänestation eingerichtet, um weitere Erkrankte aufnehmen zu können.

[Ärzte Zeitung]

Stark erhöhte Radioaktivität in Tokio gemessen

Wie der RSOE Information and Diaster Information Service berichtet, wurden in der japanischen Hauptstadt Tokio in zwei Ortsteilen erhöhte Radiaktivität gemessen, die die Messwerte in der Nähe von Fukushima überschreiten:

"Moving on to the latest developments in Japan's ongoing nuclear crisis highly radioactive substances were detected in parts of Tokyo. Japan's Asahi Shimbun reports about 3,200 and nearly 2-thousand becquerels of radioactive cesium per kilogram were found in the soil of Tokyo districts of Koto and Chiyoda, respectively, from testing conducted between April 10th and the 20th. This amount is higher than what was found in the prefectures near the Fukushima plant and experts warn that other areas may be subject to radiation contamination as clusters of clouds containing radioactive material remain in the atmosphere."

Wie GM aus dem War Room die Supply Chain nach der Katastrophe von Japan steuert

Die Katastrophe von Japan, als am 11. März die Erde mit Stärke 9 bebte und ein Tsunami mit 15 Meter-Wellen über das Land hereinbrach, hat einschneidende Wirkungen auf die internationalen Lieferketten. Insbesondere die internationale Automobilindustrie ist von den Unterbrechungen der Lieferketten aus Japan betroffen. Doch welche Teile und welche Lieferanten von diesen Lieferausfällen betroffen sind, ist in diesen komplexen Lieferbeziehungen nur schwer zu identifizieren. Denn nicht nur direkte Lieferungen sind betroffen, sondern auch Lieferungen für Vorprodukte an Lieferanten, deren Lieferketten für die Automobilhersteller aber nicht transparent sind. Die Automobilhersteller gründeten Krisenstäbe, deren Aufgabe es war, die kritischen Teile zu identifizieren und alternative Lieferanten ausfindig zu machen. Wie General Motors diese herausfordernde Aufgabe mit hunderten von Spezialisten aus dem War Room heraus bewältigt, beschreibt dieser Artikel in der New York Times. Es bestanden zwar Notfallpläne, doch ein Zusammenbruch der Supply Chain in diesem Ausmaß war durch keinen Notfallplan abgedeckt. Krisenmanagement mit Beteiligung der Fachspezialisten war also angesagt.

Für viele Zulieferteile wurden mittlerweile alternative Lieferanten auf der ganzen Welt identifiziert, die ihre Produktion in der Zwischenzeit aufgestockt haben. Doch noch immer fehlen einzelne Bauteile, so dass bestimmte Ausstattungen oder Farben nicht angeboten werden können. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die Lage vollständig normalisiert hat.

Auch die japanischen Automobilhersteller Honda, Nissan und Toyota kämpfen weiterhin mit Engpässen bei Elektronik, Farben und Gummiteilen. Mit einer Normalisierung der Produktion wird bis zum Jahresende gerechnet.

[n-tv]