BCM Test –im Speziellen der Nachweis der Angemessenheit und Wirksamkeit des Notfallkonzeptes gem. der MaRisk für Kreditinstitute – welche Informationen benötigt das Top Management?

Ein Gast-Beitrag von Torsten Zacher für die BCM-News.

Verantwortlich für die Umsetzung des Business Continuity Management (BCM) ist das Top Management. Hier sind die BCM Standards und die KWG Novelle zu nennen. Im Rahmen dieser Verantwortung muss das Top Management ein entsprechendes Reporting erhalten. Der Artikel beschäftigt sich mit möglichen qualitativen Inhalten eines Berichts von Test speziell unter der Berücksichtigung der MaRisk AT 7.3 und dem Nachweis der Wirksamkeit und der Angemessenheit des Notfallkonzeptes, das regelmäßig durch Notfalltests zu überprüfen ist[1].

Im Entwurf des KWG § 25c Absatz 4a Nummer 5 haben „die Geschäftsleiter dafür Sorge zu tragen, das regelmäßig Notfalltest zur Überprüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit des Notfallkonzeptes durchgeführt werden und über die Ergebnisse den jeweils Verantwortlichen berichtet werden“.[2] Die Nichteinhaltung kann gemäß KWG § 54a mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bestraft werden.

In diesem Zusammenhang ist die Verantwortung des Top Managements für das BCM insbesondere hinzuweisen. Für die Umsetzung des Business Continuity Management Systems (BCMS) ist die Verantwortung und die Unterstützung des Top Managements ein elementarer Erfolgsfaktor. Dies wird durch die KWG Novelle unterstrichen.

Diese Verantwortung beinhaltet die regelmäßige Durchführung von Tests der Notfallkonzepte und den Nachweis über die Angemessenheit und Wirksamkeit. Daher hat das Top Management entsprechende Berichte als Nachweis empfangen.

Der Ist-Zustand ist hierbei stark durch ein quantitatives Reporting geprägt. Inhalte dieser Berichte sind selbstverständlich die Anzahl der „erfolgreich“ durchgeführten Tests.

Erfolgreich bedeutet hier, dass die definierten Testziele pro einzelnem Test erfüllt werden. Dies ist für die Durchführung auf operativer Ebene angemessen.

Das Top Management erhält ein zielgerichtetes, komprimiertes Reporting. Die ISO 22301 schreibt vor, dass Tests durchgeführt werden sollen, die mit dem Kriterium „are consistent with the scope and objectives of the BCMS“.[3] Hier zeigt sich deutlich, dass die Tests systematisch zu planen und durchzuführen sind und somit die Vorgaben der Unternehmensleitung und den Unternehmenszielen verifizieren sollen. Damit ist von der Leitungsebene eine festzulegende Notfallstrategie[4] auszuarbeiten.

Inhalte dieser Notfallstrategie in Bezug auf das Notfallkonzept können u.a. sein, dass „Geschäftsprozesse mit mindestens 50% der Leistungsfähigkeit oder des Durchsatzes funktionieren sollen“.[5]

Zentrale Inhalte zur Messung der Wirksamkeit und der Angemessenheit der Notfallkonzepte gem. der MaRisk sind der Abgleich der Vorgaben der Geschäftsleitung und deren operative Umsetzung. Ein derartiges Reporting, welches sich rein auf die quantitative Anzahl der durchgeführten Übungen bezieht, ist gemäß den Anforderungen der MaRisk (Wirksamkeit und Angemessenheit) nicht ausreichend.

Im ersten Schritt ist zu klären, was die MaRisk unten den Begriffen Wirksamkeit und Angemessenheit versteht.

Die Wirksamkeit bedeutet allgemein Leistungsgrad und Ausmaß in dem geplante Tätigkeiten verwirklicht und geplante Ergebnisse erreicht werden.

Generell sind zwei Grundaussagen über den Nachweis der Wirksamkeit zu treffen. Hier liegen in der Regel operative SLA vor, also letztendlich die Umsetzung der Vorgaben von der Geschäftsleitung.

Der erste Punkt betrifft die Wiederanlaufzeit in den Notbetrieb, also ob im Ernstfall diese einzuhalten ist. Die z.B. RTO ist in jedem (Teil-) Testprotokoll zu dokumentieren und durch das zentrale BCM zu aggregieren und zu reporten. Über die umfangreichen Prozesskettentests ist die Einhaltung z.B. der gesamt RTO an die Geschäftsleitung zu reporten. Alternativ können andere zeitlichen Messungen (MAO, MTPD) vorgenommen werden. Entscheidend sind klare Definitionen, z.B. ab wann die Zeit läuft.

Die zweite Aussage befasst sich mit dem in Notbetrieb möglichen Durchsatz, also wie viel Geschäftsvorgänge im Notfall abgearbeitet werden können. Hier können verschiedene Kennzahlen gewählt werden. Z.B. der in der ISO 22301 genannte MBCO (minimum business continuity objektive). Dieser wird als minimum service level (MSL) beschrieben, diese Bezeichnung ist auch für Personen außerhalb der BCM-Welt verständlich und daher gut zu verwenden. Dieser MSL ist letztendlich eine Vorgabe der Geschäftsleitung. Die Einhaltung ist eine existenzielle Anforderung. Die Tests werden in der Regel nicht als Ernstfall- oder Vollübung durchgeführt. Daher ist die MSL von den Experten zu schätzen.

Als qualitative Informationen gehören damit auch in den Management review die Einschätzung der Test, ob mit den gegebenen Mittel die Notfallstrategie umgesetzt werden kann.

Angemessenheit bedeutet generell Verhältnismäßigkeit sowie Eignung der ergriffenen Maßnahmen. Die Angemessenheit ist individuell zu definieren. Hier hat jedes Unternehmen in Relation zu seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung eine „Angemessenheit“ seiner Notfallfähigkeit zu definieren. Besonders hohe Anforderungen an die Umsetzungsreife der Notfallkonzepte sind bei Stichworten wie systemrelevanten Banken oder Unternehmen der kritischen Infrastruktur (KRITIS) zu erwarten.

Für andere Unternehmen ist diese Verhältnismäßigkeit z.B. anhand der Größe, Umsatz, Produkte, Dienstleisterstruktur usw. zu definieren. Hier entscheidet letztendlich die Unternehmensstrategie, wie viel Notfallvorsorge angemessen ist. Zukünftig sollte die BCM-Strategie an dieser Stelle um den Begriff der Angemessenheit erweitert werden.

Zusammenfassung:

Das Top Management ist für das BCMS inklusive dem erfolgreichen Testen verantwortlich. Daher sind qualitative Informationen an das Management zur berichten. Vorgeschlagen wird eine zeitliche Messung, wie lange benötigt wird in den Notbetrieb zu gelangen (z.B. der RTO) und wie viel Geschäft im Notbetrieb bearbeitet werden kann (z.B. der MSL). Diese basieren auf der Notfallstrategie bzw. Vorgaben durch die Geschäftsleitung. Die Tests werden gegen diese Anforderungen durchgeführt und bewertet. Die Ergebnisse werden aggregiert an die Geschäftsleitung berichtet. Qualitative Zahlen über die Wirksamkeit sind aussagefähiger als rein quantitative Zahlen.

Über die BCM-Strategie wird auch definiert, was die Angemessenheit des Notfallkonzeptes für das eine Unternehmen bedeutet.

Disclaimer:

Der Artikel beinhaltet ausdrücklich die persönliche Meinung des Autors.

 


[1] MaRisk AT 7.3

[2] Drucksache 378/13, Gesetz zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen, Seite 19

[3] ISO 22301 , Kapitel 8.5 Exercising and testing

[4] Vgl. BSI 100-4, Kapitel 4.2.4, Zielsetzung und Anforderung an das Notfallmanagement

[5] BSI 100-4, Kapitel 4.2.4, Zielsetzung und Anforderung an das Notfallmanagement

BCM-News Daily Digest

  • Vogelgrippe: Erstes Todesopfer durch neuen Virus - N24.de
    Vogelgrippe: Erstes Todesopfer durch neuen Virus - N24.de N24 Erstes Todesopfer durch neuen Virus In China ist eine neue Variante des Vogelgrippe-Virus erstmals auf den Menschen übergesprungen. Im Osten des Landes starb eine Frau nach einer Infektion mit der H10N8-Variante.
  • N24 Erstes Todesopfer durch neuen Virus
    In China ist eine neue Variante des Vogelgrippe-Virus erstmals auf den Menschen übergesprungen. Im Osten des Landes starb eine Frau nach einer Infektion mit der H10N8-Variante.
  • New bird flu strain linked to death of Chinese woman | World news | theguardian.com
    New bird flu strain linked to death of Chinese woman Woman in Nanchang was infected with H10N8 bird flu virus, a strain not previously found in people
  • Mers: Ein Virus bedroht die Welt - Forschung - Technologie - Wirtschaftswoche
    Mers: Ein Virus bedroht die Welt - Forschung - Technologie - Wirtschaftswoche Dutzende Menschen sind schon an Mers gestorben. Das Coronavirus, das vor allem im Mittleren Osten auftritt, bereitet Gesundheitsexperten große Sorgen. Wissenschaftler forschen mit Hochdruck an einem Impfstoff.
  • 'Poop cruise' Carnival Triumph set sail with problems - CNN.com
    Documents: Triumph set sail with problems Exclusive documents obtained by CNN now reveal the fiasco on the Triumph as a disaster waiting to happen.
  • IT security predictions for 2014 - CSO | The Resource for Data Security Executives
    IT security predictions for 2014 2013 was the year of Edward Snowden and the NSA spying revelations. We also faced a deluge of data breaches with an increasingly large amount of information compromised. The emerging trends that appeared on the radar in 2012 such as Cloud, Mobility, Social and Big Data became key challenges for organisations in 2013. These will continue to be important in 2014, but what will they evolve into? What other things do we need to consider?
  • Rechtssicherheit wichtiger als Kostensenkung
    Rechtssicherheit wichtiger als Kostensenkung Welche Aufgaben sehen exportierende Unternehmen im globalen Supply Chain Management im Jahr 2014 auf sich zukommen? Und wie gehen sie mit Risiken in ihrer Lieferkette um? Diese und weitere Fragen hat die gemeinsame Studie "Global Trade Management Agenda 2014" des Software-Unternehmens AEB und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart analysiert.
  • Zweiter Streiktag bei Amazon - Geschenke trotzdem pünktlich | TecChannel.de
    Zweiter Streiktag bei Amazon - Geschenke trotzdem pünktlich | TecChannel.de Nach Tag eins mit einer Rekordbeteiligung setzen die Amazon-Beschäftigten ihre Streiks am Dienstag an zwei Standorten fort. Der Online-Versandhändler versichert dennoch: Die Geschenke kommen pünktlich zu Heiligabend an.
  • Eurocopter warnt Piloten: Fataler Sicherheitsmangel beim EC135 - N24.de
    Eurocopter warnt Piloten: Fataler Sicherheitsmangel beim EC135 - N24.de N24 Fataler Sicherheitsmangel beim EC135 Die Ursache des Absturzes in Glasgow ist ungeklärt. Dennoch warnt der Hersteller Eurocopter bereits vor einem möglicherweise fatalen Sicherheitsmangel an seinem EC135-Hubschrauber.
  • N24 Fataler Sicherheitsmangel beim EC135
    Die Ursache des Absturzes in Glasgow ist ungeklärt. Dennoch warnt der Hersteller Eurocopter bereits vor einem möglicherweise fatalen Sicherheitsmangel an seinem EC135-Hubschrauber.
  • 3,5 Mio Euro Schaden durch Phishing
    3,5 Mio Euro Schaden durch Phishing 91 Prozent aller Attacken auf Unternehmen sind Phishing-Angriffe per E-Mail, hat Sicherheitsspezialist Proofpoint ermittelt. Die Cyberkriminellen haben bereits mit jeder zehnten Mail Erfolg und bleiben bis zu acht Monate unentdeckt.

Termine, Termine, Termine …

Das Jahr 2014 steht schon ganz ungeduldig vor der Türe und will hereingelassen werden. Lange können wir es nicht mehr aufhalten.
Also den Blick in die Zukunft schweifen lassen. Dieser Blick sollte dann auch mal auf den BCM-Kalender der BCM-News fallen. Hier finden Sie Termine für Trainings und Schulungen, Konferenzen und Treffen von BCM-Foren.
Veranstalter können auf der Seite selbst unter dem Menüpunkt “Events hinzufügen” Termine eintragen. Nach Freischaltung durch den Administrator werden diese dann im Kalender veröffentlicht.

Also, her mit den Terminen für 2014!

Ja, mach nur einen Plan …

“Ja, mach nur einen Plan, sei ein großes Licht. Und mach’ dann noch ‘nen zweiten Plan, gehen tun sie beide nicht.”, so Bertolt Brecht in der Dreigroschenoper.

An dieses Zitat musste ich unweigerlich nach meinem Besuch des BCI Regionalforum West denken, zu dem ich in der vergangenen Woche für einen kleinen Vortrag über “Test und Üben” eingeladen war. Eine tolle und gut organisierte Veranstaltung übrigens, Respekt!

In meinem Vortrag habe ich – natürlich etwas überzeichnet – die Bedeutung von Tests und Übungen für die Notfallvorsorge in den Mittelpunkt gestellt. In mehreren größeren zu bewältigenden “Ausnahmesituationen wie Blockupy in Frankfurt, Hurrican Sandy in New York, Norovirus Epidemie und Stromausfällen habe ich immer die gleiche Erfahrung gemacht: die Realität hält sich an keinen Plan!

Doch hieraus die Lehre zu ziehen, auf die Notfallplanung verzichten zu können  ist genauso falsch, wie die Hoffnung, eine umfangreiche und ausgetüftelte Notfallplanung könnte bei Eintritt eines Notfalls automatisiert abgearbeitet werden wie der Wiederanlaufplan eines IT-Systems.

Der größte Nutzen der Notfallplanung liegt aus meiner Sicht in der geistigen Auseinandersetzung mit möglichen Notfall-Szenarien und Handlungsstrategien zur Beherrschung dieser Situationen sowie zur Minderung der potentiellen Folgeschäden. Notfallplanungen bilden die Grundlage für Tests und Übungen, in denen die Funktionsfähigkeit der Notfallpläne überprüft werden und vor allem die Mitarbeiter in ihren Rollen für außergewöhnliche Situationen trainiert werden. Hierdurch wird die Grundlage geschaffen, um in Notfallsituationen handlungsfähig zu bleiben. Tritt der Notfall ein, kommt ein weiteres wichtiges Element zur Bewältigung hinzu: das Krisenmanagement. Im Rahmen des Krisenmanagements wird die Lage analysiert und die angemessenen Entscheidungen zur Bewältigung der Lage getroffen bzw. herbeigeführt. Pläne sollten die klassischen BCM-Szenarien Gebäude-, Personal-, IT- und Dienstleisterausfall abdecken. Sie können jedoch besondere Umstände in der Notfallsituation, die aus der aktuellen Markt- und / oder Auftragslage, Projekten, besonderen Produkt- und Kundensituationen resultieren nicht  berücksichtigen. Zudem kann das reine Abarbeiten von Plänen die Lage verschlimmern, wenn zum Beispiel die Umsetzung nur eines Teils der Planung ausreichend wäre. Nur die betroffenen Mitarbeiter müssen bei einem Teilausfall eines Gebäudes die Notfallarbeitsplätze beziehen, das Aussetzen eines kritischen Prozesses kann eine adäquate Lösung sein, wenn die Auslastung aktuell gering ist. Die Steuerung dieser Plan-Ausführung kommt dem Krisenmanagement zu.Die Brücke zwischen dem Business Continuity Management und dem Krisenmanagement bilden die Notfallpläne. Sie sind wichtig für das Krisenmanagement, aber nicht ausreichend und absolut. Neben den Tests und Übungen im BCM kommt daher den Krisenmanagementübungen eine zentrale Bedeutung zu. In diesen Übungen wird neben den Entscheidungsverfahren die Funktionsfähigkeit der Notfallstrategien und -pläne verprobt.

Um mit Brecht zu antworten: die Pläne gehen nicht, sie bilden die Handlungsbasis in Notfällen und müssen durch das Krisenmanagement in adäquater Weise, den konkreten Umständen angepasst, in Kraft gesetzt und umgesetzt werden:

“Sorgfältig prüf ich Meinen Plan;

er ist Groß genug;

er ist Unverwirklichbar.”

Bertolt Brecht

 

BCM-News Daily Digest

  • WorldStage News | FirstBank attains ISO22301 certification on business continuity management
    WorldStage News | FirstBank attains ISO22301 certification on business continuity management In further demonstration of its leadership position in the Nigerian banking industry, First Bank of Nigeria Ltd has once again achieved yet another milestone by being the first banking institution in Nigeria to achieve the new international certification on Business Continuity Management, ISO22301 (Societal Security: Business Continuity Management System).
  • Kommunikation: Was tun, wenn die Krise eintritt? | sicherheit.info
    Kommunikation: Was tun, wenn die Krise eintritt? | sicherheit.info Jede Art von Krise ist stets auch eine potenzielle Vertrauenskrise. Die Öffentlichkeit verliert das Vertrauen in das Produkt, in das Unternehmen, in die Kommunikation und die Inhalte. Diesem Reputationsverlust vorzubeugen beziehungsweise das Vertrauen wieder herzustellen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Krisenkommunikation.
  • Scientists prove deadly human MERS virus also infects camels
    Scientists prove deadly human MERS virus also infects camels Scientists have proved for the first time that the Middle East respiratory syndrome (MERS) virus that has killed 71 people can also infect camels, strengthening suspicions the animals may be a source of the human outbreak.
  • Developing technology scenarios for BC/DR exercise planning
    Developing technology scenarios for BC/DR exercise planning Perhaps the easiest kind of disaster simulation is one that affects technology. However, an event that makes data unavailable can be devastating to many business' operations. As such, DR testing for essential technology should be considered a critical part of any disaster recovery plan.
  • Bilder des Jahres 2013 - Juni: Mensch vs. Natur - Panorama | STERN.DE
    Bilder des Jahres 2013 - Juni: Mensch vs. Natur - Panorama | STERN.DE Ein Tornado über der Côte d'Azur, Gluthitze in China, überflutete Städte in Europa: Rund um den Globus ächzt die Menschheit über extreme Wetterphänomene.
  • Medizinische Geräte: Der hackbare Patient - Golem.de
    Medizinische Geräte: Der hackbare Patient - Golem.de Experten wie Florian Grunow zeigen sich besorgt über die mangelnde Sicherheit in medizinischen Geräten. Mit immer mehr Konnektivität steigen auch die Angriffsflächen. Die Sicherheit spielt bei Herstellern und Kunden kaum eine Rolle.

Supply Chain Risiken 2014

Bob Ferrari hat in seinem Blog Supply Chain Matters in einer sechsteiligen Folge die Zukunft der Lieferketten für 2014 prognostiziert. In der sechsten und letzten Folge geht er auf die Risiken ein, denen die Lieferketten ausgesetzt sein werden. Nach seiner Prognose müssen die Einkäufer neue Einkaufsstrategien entwickeln, um den veränderten Risiken in Zukunft begegnen zu können. Hierzu gehören insbesondere auch Dual Sourcing-Strategien um die Abhängigkeit von einzelnen strategischen Lieferanten zu verringern und ein verbessertes Risikomanagement zur Steuerung der Supply Chain Risiken. Zu dieser Analyse passen die Ergebnisse der Supply Chain Resilience Study 2013 des Business Continuity Institute (BCI)..

“We believe that in 2014, the ongoing cumulative effects of increased financial and business disruption liabilities will compel more manufacturers, retailers and service supply chains to once again revisit global sourcing strategies, especially in the light of risk among strategic suppliers, both in upper and lower tiers of the value-chain. Dual or alternative sourcing strategies among strategic suppliers will become ever more important and will drive some new sourcing patterns that include different or diverse geographies to balance risk. Product development, sourcing and procurement teams must be proactive to implications of these developments and will need to depend on more sophisticated analysis tools to identify component risks in relation to overall revenue dependence and weighted risks for disruption in supply.”

Supply Chain Matters

BCM-News Daily Digest

Cantor Fitzgerald hat seine Klage gegen American Airlines wegen 9/11 eingestellt

Cantor Fitzgerald, Investment Bank mit Hauptsitz New York, war das Unternehmen, das durch die 9/11-Attentate besonders tragisch getroffen wurde. Mit 658 Mitarbeitern verlor Cantor Fitzgerald an diesem Tag auf einen Schlag zwei Drittel seiner Mitarbeiter in New York als das American-Airlines Flugzeug den Nord-Turm des World Trade Centers einschlug. Nur durch die Unterstützung der anderen Auslandsniederlassungen, anderer Investment-Banken und einer radikalen Reduktion des Geschäfts auf das mit den verbliebenen Mitarbeitern noch Mögliche, konnte das Unternehmen überleben. 2004 verklagte Cantor Fitzgerald American Airlines auf die Schadenssumme von 1,1 Milliarden Dollar. Jetzt wurde diese Klage schlussendlich eingestellt.

BCM-News Daily Digest

BCM-News Daily Digest

Mehr als 15.000 Mobiltelefone wurden 2013 in der Londoner U-Bahn verloren

In Zügen, Bussen sowie der Tube wurden 2013 in London 15.833 Mobiltelefone beim Fundamt abgegeben. Nur 2.308 konnten ihrem wieder Besitzer zurückgegeben werden. Der Trend zu Tablets zeigt sich auch hier: 506 Tablets gingen verloren, wovon nur 290 ihren Besitzer wiedergesehen haben. Von 528 Laptops sind noch 191 herrenlos. Die Dunkelziffer der verlorenen IT- und Kommunikationsgeräte dürfte deutlich höher liegen, da so manches verlorene Gerät einen neuen Besitzer erhält und nicht den korrekten Weg zum Fundbüro einschlägt.

Am Frankfurt Flughafen sind es 10 Laptops täglich, die sich in den Schränken des Fundbüros von Fraport stapeln.

Neben dem materiellen Verlust birgt dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die ehemaligen Besitzer der Geräte und den Unternehmen. Auf den Smartphones sind neben Kontaktdaten, E-Mails und Paßwörter häufig auch Zugänge zum Online-Banking oder auch zu Unternehmensnetzwerken eingerichtet. Auf Tablets befinden sich Präsentationen und Dokumente. Die Menge und Kritikalität der auf den mobilen Geräten gespeicherten Daten stehen dem Verlust eines PC nicht nach.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Zugang zu sichern, Daten zu verschlüsseln und die Geräte per Fernsteuerung zu orten, zu sperren sowie per Fernzugriff alle Daten zu löschen. Einer dieser Anbieter ist zum Beispiel Prey, der auf meinen mobilen Geräten im Einsatz ist.

Aber wie immer bei Sicherheitsthemen, tragen Bequemlichkeit und Sicherheit einen immerwährenden und erbitterten Konflikt miteinander aus, bei dem die Sicherheit leider meist auf der Strecke bleibt.

Rätselhaft bleibt mir, warum offensichtlich so Wenige den Gang zum Fundamt unternehmen, bei einem Wert von mehreren bis vielen hundert Euro für ein Smartphone oder Tablet. Dieser Gang würde sich lohnen, zumal die Einrichtung eines neuen Smatphones auch noch erhebliche Zeit in Anspruch nimmt.