Weitere Havarie in japanischem AKW?

Die Sueddeutsche berichtet über eine mögliche weitere Störung in einem japanischen AKW. Japanische Behörden befürchten demzufolge einen Störfall im AKW Tsuruga. Dieses liegt ausserhalb des Katastrophengebietes an der Westküste des Landes. Betreiber ist Japan Atomic Power Co.. Der Betreiber will die Anlage herunterfahren, um die Störung weiter untersuchen zu können. Veränderungen im Kühlwasser sollen auf Probleme mit den Brennstäben hindeuten. Dies würde die ohnehin schon bestehende Stromknappheit in Japan weiter verschärfen.

Erdbeben in Japan hinterlässt deutliche Spuren in den Quartalszahlen von Daimler

Das Erdbeben von Japan hat insbesondere die Truck-Sparte des Daimler-Konzerns schwer getroffen. In den japanischen Werken werden Lastwagen der Marke Mitsubishi Fuso gefertigt. Das Erdbeben hatte zu einem sechswöchigen Produktionsausfall geführt. Für das erste Quartal meldet der Konzern in seiner Quartalsberichtserstattung ausserordentliche Belastungen von 49 Millionen Euro. “Diese Aufwendungen stehen insbesondere im Zusammenhang mit Vermögensschäden und dem Produktionsausfall im März 2011.”

Für das zweite Quartal werden weitere ausserordentliche Belastungen in der Höhe von 100 Millionen Euro erwartet. “Die Lage in Japan ist nach den jüngsten Ereignissen sehr schwierig und aufgrund der unklaren Situation in der weiteren Entwicklung schwer prognostizierbar.” Die Rendite der Truck-Sparte ist durch die Auswirkungen des Erdbebens von 7,4 Prozent auf 6,6 Prozent gesunken.

In den USA wurde das Werk in Tuscaloosa (Alabama) bis zum Ende der Woche geschlossen, um den Mitarbeitern die Chance zu geben ihre persönlichen Angelegenheiten zu regeln. Das Werk selbst ist durch die Tornados nicht betroffen.

Japan startet gigantische Suchaktion im Katastrophengebiet

In Japan wurde eine gigantische Suchaktion im Katastrophengebiet gestartet. 24.800 Soldaten, 90 Hubschrauber, 50 Boote und 100 Taucher sind bei der Suchaktion im Einsatz. Stand 18.04.2011 gibt es 13.843 bestätigte Todesopfer und noch 14.030 Vermisste. Über 136.000 Menschen sind noch in Behelfsunterkünften untergebracht. Ziel der Suchaktion ist es, die Todesopfer zu bergen. Im Wasser wird in einem Radius von 20 Meilen (rund 35 km) mit Tauchern nach Todesopfern gesucht. Eine Identifikation der Todesopfer wird in vielen Fällen unmöglich bleiben. Ein zweites Ziel der Suchaktion gilt dem Viehbestand in der Katastrophenregion. Bei dem Erdbeben und dem Tsunami sind schätzungsweise 3.000 Kühe, 130.000 Schweine und 680.000 Hühner ums Leben gekommen. Wie mit den überlebenden Tieren umgegangen wird, ist von der Regierung noch nicht entschieden.

220.000 Haushalte sind nach wie vor ohne fließendes Wasser, über 81.000 Gebäude sind vollkommen zerstört. Die japanische Regierung schätzt den Gesamtschaden der Katastrophe auf 300 Milliarden Dollar. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Schäden durch die Havarie der Reaktoren in Fukushima. Damit ist dies die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten. 135 Länder und 39 internationale Organisationen haben Japan ihre Unterstützung angeboten. Die japanische Regierung nimmt diese Unterstützung mittlerweile dankend an. Doch noch immer ist die Hilfe nicht überall im Land angekommen. Währenddessen erschüttern weitere schwere Erdbeben das Katastrophengebiet und Tokio.

Ein psychologisches Problem haben viele Expats, die Tokio nach dem Nuklearunfall verlassen haben und zwischenzeitlich wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt sind. Bei den Japanern, die dageblieben sind und den Betrieb aufrechterhalten haben stossen sie auf Vorbehalte. Hier haben sich manche Gräben aufgetan, die erst wieder überwunden werden müssen. Nur einer der vielen Herausforderungen, denen sich Japan in seinen schwersten Zeiten stellen muss.

Tepco legt Plan für cold shutdown von Fukushima vor

Tepco, Betreiber der havarierten AKWs von Fukushima Daiichi, plant den cold shutdown des havarierten AKW in den nächsten sechs bis neun Monaten. In den ersten drei Monaten sollen die Reaktoren gekühlt und stabilisiert werden. In sechs bis neun Monaten soll dann der cold shutdown der Reaktoren erreicht werden. Die havarierten Reaktoren sollen dann, ähnlich wie in Tschernobyl, eingesargt werden. Weiterlesen…

Sony erwägt zweiwöchige Betriebsschliessungen in Japan wegen Stromengpässen

Die Lage der stromversorgung in Japan ist nach wie vor prekär. Im Sommer steigt durch die Klimaanlagen der Strombedarf weiter an. Bei der Stromversorgung, die maßgeblich auf den AKWs beruht, ist jedoch kein Durchbruch in Sicht. Sony erwägt daher einige Standorte in Japan für zwei Wochen ganz zu schliessen, um Strom zu sparen. Sony wird den Angestellten hierzu zwei Wochen Urlaub geben.  Die Arbeitszeit soll nachgeholt werden, wenn sich die Lage wieder entspannt hat.  Zudem werden die täglichen Arbeitszeiten so angepasst, dass der Stromverbrauch minimiert wird. Alle Unternehmen in Japan sind aufgefordert, ihren Beitrag zur Senkung des Stromverbrauchs zu leisten.

Quelle: BBC News

Toyota unterbricht nun auch Produktion in Europa

Nachdem es bereits in den USA Produktionsunterbrechungen bei Toyota wegen fehlender Teile aus Japan gibt, sind nun auch eruopäische Fabriken von Toyota betroffen. In fünf europäischen Werken steht für mehrere Tage die Produktion still weil ein Bauteil aus Japan fehlt. Es handelt sich um Werke in Großbritannien, Frankreich, Türkei und Polen.

Japan stuft die Nuklearkatastrophe auf die gleiche Stärke wie Tschernobyl ein

Japan hat nach einem heftigen Nachbeben in Fukushima und geringen Fortschritten bei der Bekämpfung der Nuklearkatastrophe die Schwere von “5” auf “7” angehoben. Dies ist die höchste Stufe und entspricht dem Nuklearunfall von Tschernobyl. Die Stufe “5” entsprach dem Nuklearunfall von Three Miles Island 1979.

“A level 7 incident entails a major release of radiation with widespread health and environmental effects, while a 5 level is a limited release of radioactive material, with several deaths”, so die International Atomic Energy Agency (IAEA).

Eine übersichtliche Darstellung der INES-Skala (International Nuclear and Radiological Event Scale) gibt es auf der Webseite der GRS (Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit).