Hintergründe zur Aufklärung des Tods der drei Säuglinge in der Mainzer Uniklinik

Der tragische Tod der drei Säuglinge in der Mainzer Uniklinik hat in den vergangenen Tagen für sehr große mediale Aufmerksamkeit gesorgt und viel Wirbel auf der politischen Bühne. Im Hintergrund haben die Experten fieberhaft daran gearbeitet, die Ursachen für die Infektionen zu ermitteln. Dieser Artikel in der FAZ von Florentine Fritzen zeigt sachlich und objektiv nahezu wie ein Protokoll den Ablauf der Ereignisse auf und schildert insbesondere wie auch mit Hilfe von “Kommissar Zufall” die Infektionskette durch ein Expertenteam “im Verborgenen” identifiziert werden konnte. Der Artikel zeigt auch deutlich, wie sich Politik und Medien innerhalb kürzester Zeit “selbständig machen” und völlig unabhängig vom tatsächlichen Geschehen, von vorliegenden und nicht vorliegenden Erkenntnissen Schuldige gesucht und vermeintliche Lösungen verkauft werden. Der Leiter der Uniklinik, Norbert Pfeiffer, hat aus meiner Sicht in dieser Situation sehr gut gehandelt. Er hat den Angehörigen sein Mitgefühl ausgedrückt, eine intensive Suche nach den Ursachen zugesagt und vor allem weder eine mögliche Verantwortung seiner Mitarbeiter ausgeschlossen, noch vorschnell andere Verantwortliche gesucht. Schaut man nach Duisburg, wünschte man sich genau diese Zurückhaltung bis tatsächlich alle Fakten auf dem Tisch liegen und die Ursachen für die Katastrophe bekannt sind. Stattdessen zeigt nach wie vor jeder der Beteiligten heftig mit dem Finger auf die Anderen und weist jede Schuld von sich.

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