3. BSi Forum Business Continuity Management im Rückblick

Am 6. Juli fand in Bonn bereits das 3. BSI Forum BCM von BSI Deutschland statt. Zu Gast waren wir in den perfekt organisierten Räumlichkeiten der Telekom, die sich mit Vorträgen, Führungen durch die T-Gallery und Teilnahme an der Podiumsdiskussion auch inhaltlich stark engagierte. Die Simultanübersetzung der Beiträge ins Englische erlaubte auch den ausländischen Gästen  die Veranstaltung mühelos mitzuverfolgen.

Gabi Rauße, Geschäftsführerin von BSI Deutschland, eröffnete die mit über 70 Teilnehmern ausgebuchte Veranstaltung. Mehrere Vorträge, Führungen durch die T-Gallery der Telekom und eine Podiumsdiskussion bildeten die Programmschwerpunkte.

Im Auftaktvortrag stellte Volker Wagner, Leiter Group Business Security, das BCM bei der Telekom vor. Als eines der weltweit führenden Telekommunikationsunternehmen mit über 258.000 Mitarbeiter und einem Umsatz von rund 64 Mrd. Euro hat die Telekom entsprechend hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und die Organisation des BCM. Die Verantwortung für das BCM liegt bei den jeweiligen Geschäftsprozesseignern. Die Verantwortung für die Methoden und Verfahren liegt beim zentralen BCM. Eingesetzt werden die Standards BS 25999 und IEC/ISO 27001. Das Geschäftsprozessmodell basiert auf dem Business Process Framework für Telkoms eTOM und der Telekom Prozess Architektur. Die IT-Architektur ist in einer Datenlandkarte dokumentiert.

Der Vortrag von Wolfgang Eck, eckpunkte Kommunikationsberatung, beschäftigte sich mit dem sehr aktuellen Themenbereich Krisenkommunikation. “Wie macht man aus “bad news” “good news”. Hierzu muß man zunächst einmal wissen, wie die Presse funktioniert. Was macht eine Nachricht zu einer Schlagzeile und welche Nachrichten werden überhaupt wahrgenommen? Oft ist allerdings nicht das Ereignis selbst der Skandal, sondern die Kommunikation. Diese wird entweder schlecht gesteuert oder gleich ganz aus der Hand gegeben. Eine gute Vorbereitung kann auch bei der Kommunikation verhindern, dass durch ein Ereignis ein nachhaltiger Imageschaden für das Unternehmen entsteht.

Eine andere Form der Kommunikation stellt die interne Information und Kommunikation in der Krise dar. Mit einer Live-Demo zeigte Michael Funk von der F24 AG, wie mit Unterstützung von Tools die Information und Dokumentation in einer Krise gesteuert werden kann.

Die Schnittstelle zwischen dem BCM und der IT stellt eine der zentralen Erfolgsfaktoren für das BCM dar. Thomas Milde, Leiter Geschäftsentwicklung und BCM der Deutsche Telekom AG, stellte in seinem Vortrag dar, wie mit der Verknüpfung des Geschäftsprozessmodells mit IT-Architektur-Domänen und Funktionsblöcken eine sauber abgeleitete Priorisierung für die IT gelingt.

Das Outsourcing von Prozessen an externe Dienstleister spielt eine immer größere Rolle und auch das BCM muß dies in den Konzepten und Plänen berücksichtigen. Prof. Dr. Markus Mau, Fachbereichsleiter Wirtschaft der Alanus University Bonn, zeichnete in seinem Vortrag die Herausforderungen und Rsiken durch die zunehmende Abhängigkeit von externen Dienstleistern auf. Eine schwache Stelle in der Zuliefererprozesskette reicht aus, die Qualität des Gesamtprozesses nachhaltig zu beeinträchtigen. Damit hält das Principal-Agent-Problem Einzug in das BCM. Supply Chain Security ist daher eine der bedeutenden aktuellen und zukünftigen Anforderungen im BCM. Hierzu gehört eine Risikobewertung über die gesamte Prozesskette zur Identifikation der BCM-Gefährdungspotenziale und die Steuerung der Risiken über die Unternehmensgrenzen hinweg.

Im Rahmen der Führungen durch die T-Gallery durften die Teilnehmer der Veranstaltung im Anschluß an die Vorträge einen Blick in die digitale Zukunft unseres Lebens und Wohnens werfen. Beeindruckend, was mit Hilfe der Technik bereits möglich ist und welches Potential die Technik hat, um unser tägliches Leben und Arbeiten zu verändern.

Die “Rolle des Business Continuity Managers heute und morgen” war das Thema der Podiumsdiskusison, die ich gemeinsam mit Uwe Naujoks moderieren durfte. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren

  • Dr. Franz P. Schmidt, R+V Allgemeine Versicherung AG
  • Kai Mettke-Pick, Deutsche Postbank AG
  • Farnoosh Langkopf, Deutsche Telekom AG
  • Knut Rollig, F24 AG
  • Horand Staeck, WestLB AG.

Die Anforderungen an das BCM und damit auch an die Rolle des BC-Managers steigen. Die Vorträge des Vormittags haben die Vielschichtigkeit des Themas deutlich aufgezeigt. Insbesondere die unternehmensübergreifende Implementierung des BCM über die gesamte Prozesskette wurde von allen Teilnehmern als aktuelle Herausforderung identifiziert. Standards – und eingeschränkt auch Zertifizierungen – werden als wesentliches Hilfsmittel zur Bewältigung dieser Anforderungen gesehen. Die Dienstleister sehen sich vor der Herausforderung gestellt unterschiedliche Anforderungen der Kunden im BCM gleichzeitg erfüllen zu müssen. Standards helfen zumindest die Sprach- und Begriffswelt zu vereinheitlichen.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Rob Wallis, Managing Director BSI EMEA und die Verlosung eines BSI-Trainings unter den Teilnehmern.

Jetzt werfen wir bereits den Blick voraus und freuen uns auf die gemeinsamen Vorbereitungen für das 4. BSI Forum BCM!

Bilder von der Veranstaltung gibt es auf der Event-Seite des BSi.

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