A-N-C: Aviate – Navigate – Communicate

Bei der Suche nach der vermissten Maschinen MH370 wird auch immer wieder die Pilotenregel für Notfälle “A-N-C” zitiert. In fliegerischen Notfällen legt diese Regel die absolute Priorität für die Handlungen fest. Zuerst kümmert sich der Pilot darum, dass der Vogel weiter fliegt, dann kümmert er sich um die Navigation und erst dann um die Kommunikation mit dem Boden und der Besatzung sowie den Passagieren.

Diese Regel lässt sich sehr schön für das Krisenmanagement verallgemeinern:

  • Aviate: die Geschäftsprozesse am Laufen halten
  • Navigate: mit Hilfe von Krisenmanagement vor die Lage kommen.
    Hierbei hilft die andere Fliegerregel für Notfälle “FOR-DEC”:
    F – acts
    O- ptions
    R- isks
    D – ecision
    E- execution
    C -ontrol
    Der Führungszyklus für das Krisenmanagement.
  • Communicate: interne und externe Kommunikation durchführen.

BCM-News Daily Digest

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BCI-Studie “Counting The Cost” – Berücksichtigung der Kosten in der BIA

Im Rahmen der Business Continuity Awareness Week 2014 hat das Business Continuity Institute BCI in einer Meta-Analyse die Kosten von Geschäftsunterbrechungen aus mehreren Quellen zusammengetragen. Wie immer bei solchen Zahlenwerken ist zu hinterfragen, woher sie kommen und wie sie zu interpretieren sind, bevor man sie verwendet. So wird in diesem Dokument die Behauptung wiederholt, dass 40 bis 60 Prozent der Unternehmen ohne Notfallplan nach einem Notfall nicht wieder öffnen. So schön und plakativ werbend diese Aussage für BCM ist, eine gesicherte und seriöse Quelle konnte für diese Aussage leider noch nicht identifiziert werden. Trotzdem gibt diese Zusammenstellung an Studienergebnissen einen guten Überblick über die Höhe von Ausfallkosten, Kostenarten sowie Ursachen, ergänzt um Branchenvergleiche. In einer Business Impact Analyse können Sie jedoch zu völlig anderen Größenordnungen kommen. Dies ist ganz stark davon abhängig, wie der finanzielle Schaden einer Geschäftsunterbrechung berechnet wird. So macht es zum Beispiel einen enormen Unterschied, ob Personalausfallkosten mit einbezogen werden und zu welchen kalkulatorischen Stunden- bzw. Tagessätzen dies erfolgt. Alternativ können zum Beispiel auch nur GuV-relevante Kostenfaktoren in die Schadenermittlung einbezogen werden. Die absoluten Werte sind in diesem Falle wesentlich geringer. Bei einer Business Impact Analyse ist weniger entscheidend, ob alle möglichen Kostenfaktoren mit einbezogen werden, sondern eine einheitliche und stringente Definition der zu berücksichtigenden Kosten, damit die Vergleichbarkeit gewährleistet wird:

  • Ursachen der Kosten / Kostenträger (Unternehmen, Konzern, intern, extern)
  • Kostenarten (GuV-Kosten, Opportunitätkosten)
  • Kalkulationssätze (Personal, IT)
  • Berücksichtigung von Opportunitätskosten
  • Berücksichtigung möglicher Versicherungsleistungen oder Schadenersatz
  • Direkte und indirekte Kostenwirkungen.

Entscheidend in der BIA ist die Vergleichbarkeit der Impact-Einschätzungen zwischen den Prozessen. Schätzen die Prozessexperten auf unterschiedlicher Basis mit unterschiedlichen Prämissen und Kalkulationssätzen sind die Ergebnisse der BIA für die Prozesse nicht vergleichbar und die Ergebnisse der großen Mühen faktisch wertlos. Wichtig ist es daher auch, nicht nur absolute Werte zu erheben, sondern auch die jeweilige Herleitung mit den verwendeten Prämissen zu dokumentieren. Damit bleibt die Herleitung auch für spätere Aktualisierungen und bei Personalwechseln nachvollziehbar. Ansonsten setzt das große Rätselraten ein, wie denn die Zahlen zustande gekommen sein könnten. Dies wirft kein gutes Licht auf das BCM.

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  • Erneute Arbeitsniederlegung: Verdi droht schon jetzt mit weiteren Streiks - Deutschland - Politik - Handelsblatt
    Erneute Arbeitsniederlegung: Verdi droht schon jetzt mit weiteren Streiks - Deutschland - Politik - Handelsblatt Vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat Verdi-Chef Frank Bsirske indirekt mit einer Ausweitung der Warnstreiks gedroht. Wenn die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegten, „sind die Kolleginnen und Kollegen in der nächsten Woche noch steigerungsfähig“, sagte Bsirske der „Passauer Neuesten Presse“

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Warnstreik: der Nahverkehr in Frankfurt steht still

Der Warnstreik im öffentlichen Dienst zeigt massive Auswirkungen auf den ÖPNV in vielen Städten. Gestern war Nordrhein-Westfalen stark betroffen. Heute geht im Rhein-Main-Gebiet fast nichts mehr. Es fahren keine U-Bahnen und nur vereinzelt Busse. “Der Nahverkehr steht”, so ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Auch viele Kitas und öffentliche Einrichtungen sind auf Grund des Warnstreiks geschlossen. Arbeitnehmer haben daher ihre Kinder während der Arbeitszeit nicht versorgt. Zusätzlich ist in Frankfurt um 10:00 Uhr ein Demonstrationszug mit Kundgebung geplant. Alle, die in der Not auf das Auto umgestiegen sind, wird dies nicht freuen.

Zwanzig IT-Fachleute eines Unternehmens an Bord der MH 370

Die Print-Ausgabe der FAZ berichtet heute, dass an Bord der vermissten Machine MH 370 der Malaysia Airlines zwanzig Mitarbeiter des Halbleiter-Herstellers Freescale an Bord sind. Die Spezialisten und Ingenieure waren beauftragt, Fertigungsstätten in Malaysia und China effizienter zu machen, so die FAZ. Eine solche Meldung elektrisiert natürlich jeden BCM-Verantwortlichen. Ich habe schon erlebt, dass alle verdienten Vertriebler in einem Flugzeug zu einem Incentive geflogen wurden oder ganze Vorstände im Spareifer in einem Bus gemeinsam unterwegs waren. Reiserichtlinien und die zentrale Buchung von Reisen, verbunden mit dem Awareness für ein solches Risiko, sollten solche RPersonalausfall-Risiken minimieren helfen. Effizienz und Spareifer stehen hier wieder einmal im Widerspruch zum BCM-Gedanken. Doch unvorstellbar, sollte eine große Zahl an Know How- und / oder Entscheidungsträger bei einem Unglück ums Leben kommen. Viele kleine und mittelständische Unternehmen hat der Verlust des Gründers und Geschäftsführers schon um die Existenz gebracht. Der Wertpapierhändler Cantor Fitzgerald hat den Personalverlust bei 9/11 nur ganz knapp und mit der Hilfe von Auslandsniederlassungen und Mitbewerbern überlebt. Das Szenario Personalausfall sei unwahrscheinlich und es gäbe keine richtigen Szenarien zum Üben, höre ich manchmal. Die Realität liefert uns diese Szenarien frei Haus. Gleichzeitig haben gestern und heute viele Mitarbeiter durch Warnstreiks größte Mühe, ihre Arbeitsplätze zu erreichen. Eine weitere Ursache für mögliche Personalausfälle. Gut wenn Mitarbeiter jetzt die Möglichkeit haben, remote zu arbeiten und dies durch Personal und Betriebsrat entsprechend legitimiert wurde.

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Ein kritischer Beitrag von Matthias Rosenberg zum Motto der BCAW 2014

Matthias Rosenberg hat auf Continuity Central einen Beitrag veröffentlicht, in dem er sich kritisch mit dem aktuellen Motto der Business Continuity Awareness Week 2014 “Counting the Costs” auseinandersetzt. Auch das aktuelle Unwesen im BCM, immer neue Begriffe in den Raum zu werfen, die schlecht definiert und kaum praktikabel sind (Bsp. MTPD), greift Matthias Rosenberg in seinem Beitrag auf. Ich schließe mich hier gerne an. Mein Motto lautet immer “keep it as simple as possible”. Wir sollten nicht versuchen aus dem BCM eine Wissenschaft zu machen, was es nicht ist. BCM ist ein Handwerk, mit ganz praktischem Handwerkszeug. Handwerk “hat goldenen Boden”, sagt das Sprichwort! Lasst uns die Ärmel hochkrempeln und das Gold heben, statt zu versuchen daraus eine Wissenschaft zu machen, die kein Mensch mehr versteht. Der Akzeptanz des BCM in den Unternehmen ist damit nicht gedient. BCM muß irgendwann so selbstverständlich wie eine Versicherung werden. Und wer bitte rechnet die Kosten und Erlöse seiner Autohaftpflicht aus? (Das machen nur die Versichehrungsbetrüger).

Ich freue mich auf Ihre Kommentare (und der andere Matthias sicherlich auch).