Durchschnittliche Unterbrechung von 14,9 Minuten bei der Stromversorgung 2010

Die Bundesnetzagentur ermittelt jährlich den sogenannten SAIDI-Wert zur Versorgungszuverlässigkeit von Strom und Gas. Der SAIDI-Wert (System Average Interruption Duration Index) zählt die Zeit ungeplanter  Unterbrechungen für Strom und Gas. Die Unterbrechungen werden gezählt, wenn sie länger als drei Minuten dauern, ungeplant sind und keine höhere Gewalt wie Naturkatastrophen als Ursache vorliegen.

Laut Pressemitteilung der Bundesnetzagentur liegt dieser SAIDI-Wert beim Strom für das Jahr 2010 bei 14,90 Minuten (2009: 14,63 Minuten) und für die Gasversorgung bei 1,25 Minuten (2009: 1,88 Minuten).

Für 2010 meldeten 890 Elektrizitätsnetzbetrieber ca. 206.000 Versorgungsunterbrechungen für 963 Netze. 720 Betreiber von Gasnetzen meldeten 73.700 Unterbrechungen.

 Die Zahlen von 2006 sind dem Artikel in den bcm-news zu entnehmen.

Quelle: Bundesnetzagentur

5.000 Mitarbeiter von T-Mobile nach Bombendrohung evakuiert

Heute Mittag gegen 13:00 Uhr ist bei T-Mobile in Bonn eine Bombendrohung eingegangen. Der Unbekannte drohte, dass in 30-40 Minuten eine Bombe in dem Gebäude am Landgrabenweg explodieren würde. Die Polizei räumte daraufhin gemeinsam mit der Konzernsicherheit das Gebäude mit 5.000 Mitarbeitern. Die Polizei durchsuchte mit Sprengstoffspürhunden das Gebäude. Auch Strassen mussten gesperrt werden. Nachdem kein Sprengstoff gefunden wurde, konnten die Mitarbeiter gegen 15:45 Uhr wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Die Bombendrohung bedeutete nahezu einen halben Tag Betriebsunterbrechung für 5.000 Mitarbeiter.

[Westdeutsche Zeitung]

BCM News Updates for 2011-11-24

Trendstudie Krisenmanagement des IMWF Institut

Das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung IMWF hat in einer Trendstudie untersucht, wie deutsche Unternehmen auf Krisensituationen vorbereitet sind. In einer Telefonbefragung wurden 100 Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen BCM, Risikomanagement, Pandemie- und Katastrophenplanung befragt.

Hier einige Auszüge aus den Ergebnissen der Studie:

  • 62 Prozent der Befragten geben ihrer Risikoplanung gegen krankheitsbedingten Personalausfall großer Teile der Belegschaft nur die Note "befriedigend" oder schlechter.
  • 60 Prozent sehen sich für den Ausfall von Zulieferern oder Geschäftspartnern nur "befriedigend" oder schlechter vorbereitet.
  • 55 Prozent der Unternehmen beurteilen technische Betriebsstörungen wie Strom-, Telefon oder Computerausfälle als Gefahr für den reibungslosen Geschäftsbetrieb.

Die vollständige Studie, inkl. Experten-Interview mit mir, kann beim IMWF bezogen werden.

45.000 Menschen werden in Koblenz wegen einer Fliegerbombe evakuiert

Am vergangenen Sonntag wurde im Rhein in Höhe der Koblenzer Stadtteils Pfaffendorf bei niedrigem Wasserstand eine Fliegerbombe entdeckt. Die drei Meter lange Fliegerbombe vom Typ HC 4000 IV zählt mit 1,8 Tonnen zu den größten Fliegerbomben. Die Fliegerbombe enthält 1,4 Tonnen Sprengstoff. Die Bombe liegt wegen des niedrigen Wasserstands nur 40 Zentimeter unter Wasser. Am Sonntag den 4. Dezember soll die Bombe in einer aufwendigen Aktion entschärft werden. Am Nachmittag werden Taucher des Kampfmittelräumdienstes die Fliegerbombe entschärfen. Bis um neun Uhr müssen deswegen rund 45.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser vorübergehend verlassen haben. Dies entspricht der Hälfte der Einwohner von Koblenz. Geräumt wird auch ein Gefängnis, sieben Altenheime und zwei Krankenhäuser mit rund 700 Patienten. Zudem gibt es durch die Evakuierungen massive Einschränkungen im Bahnverkehr und durch Strassensperrungen. Der Hauptbahnhof von Koblenz liegt im Sperrgebiet von 1,8 Kilometer um den Fundort. Auch der Schiffsverkehr wird vorübergehend unterbrochen.

BCM News Updates for 2011-11-23

LÜKEX 2011 startet in Kürze

Am 30.11.2011 startet die 5. strategische Krisenmanagement-Übung von Bund und Ländern LÜKEX 2011 ( Länderübergreifende Krisenmanagement-Übung/EXercise). Das Szenario sieht dieses Jahr eine Cyber-Attacke gegen kritische Infrastrukturen vor. Bund, Länder und Unternehmen der kritischen Infrastrukturen üben gemeinsam an zwei Tagen im Rahmen eines gemeinsamen Drehbuchs. Damit soll die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen gestärkt werden. Bereits die Vorbereitungen auf die Übung haben durch das Kennenlernen und Zusammenarbeiten einiges bewirkt. Die Übung wird diesen Effekt noch verstärken. Zwei lange spannende Tage warten auf uns.

BBK und BSI bieten im Rahmen dieser Veranstaltung eine Pressekonferenz und begleitende Foren an.

Türkei erwägt Umsiedlung von Bewohnern aus Erdbebengebiet Van

Die Provinz Van in der Türkei wurde im Oktober und November diesen Jahres von mehreren schweren Erdbeben getroffen. Hunderte vonMenschen starben durch die Beben und Tausende wurden obdachlos. Der Umwelt- und Stadtplanungsminister Erdogan Bayraktar gab nun Pläne bekannt, die Bewohner der erdbebengefährdeten Provinz in eine vollkommen neue Stadt in einem erdbebensicheren Gebiet umzusiedeln. Laut Minister Bayraktar soll eine moderne Stadt mit neuen Arbeitsplätzen an einer neuen Autobahn entstehen. Ob die Bewohner der zerstörten Stadt Van diesen Vorschlag begeistert annehmen scheint zweifelhaft. Die Problematik in der stark erdbebengefährdeten Türkei ist der illegale Bau von Häusern in den stark gefährdeten Regionen und die fehlende Einhaltung von baulichen Standards. Die Schäden an Menschen und Gebäuden in Folge von Erdbeben steigen stark an, nicht etwa weil die Häufigkeit der Beben zunimmt, sondern weil immer mehr und unsicher in den stark gefährdeten Gebieten gebaut wird. Häufig erfolgt dies illegal und unter Umgehung der Bauvorschriften. Bevor man die Menschen entwurzelt ist es daher sinnvoll, die Ursachen statt die Wirkungen zu bekämpfen. Dies würde bedeuten, auf die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften zu achten und den illegalen Bau von Häusern und ganzen Siedlungen zu unterbinden. Das dies gelingen kann zeigt das Beipiel Chile. Auch in Chile gibt es regelmäßig sehr schwere Erdbeben. Die Folgen halten sich jedoch Dank stringentem erdbebensicherem Bauen in Grenzen. Das Problem ist jedoch, dass Politiker mit diesen Maßnahmen wohl wenig Stimmen in der Bevölkerung ernten können. Doch liegt gerade die Vorbeugung in der Verantwortung des Staates und nicht nur der medienwirksame Helikopterflug in Katastrophengebiete, nachdem es bereits zu spät ist.

BCM News Updates for 2011-11-22

BCM News Updates for 2011-11-21