Ein Ausfall des Zentralrechners mitsamt des Backups hat am Montag alle drei Flughäfen der Metropole Buenos Aires lahmgelegt. Tausende Passagiere saßen stundenlang auf den Airporst fest. Flugzeuge mussten zur 700 Kilometer entfernten Stadt Córdoba umgeleitet werden.
Alle Augen sind derzeit nach Japan gerichtet. Christchurch in Neuseeland, in dem vor einem Monat ein Erdbeben der Stärke 6,3 für schwere Verwüstungen gesorgt hat, ist aus unserem Blick gerückt. Doch zeigt Christchurch, wie schwer sich auch hochentwickelte Staaten mit dem Wiederaufbau tun. Bei dem Beben sind 166 Menschen gestorben, mit 182 Toten wird gerechnet. Mittlerweile haben 95 Prozent der Haushalte wieder eine Wasserversorgung. Ein großes Problem ist jedoch das Abwasser. Es sind bislang mehr als 21.000 chemische Toiletten im Einsatz, weitere 20.000 sind bereits bestellt. Das Central Business District CBD ist nach wir vor gesperrt und viele Geschäftsleute kommen nicht an ihre Arbeitsmittel und Unterlagen. Dagegen gibt es erste Protestaktionen der Geschäftsleute und Konfrontationen mit der Polizei, die die Sperrzone abriegelt. Die Regierung entscheidet darüber, ob ein eigenes Ministerium für den Wiederaufbau benannt wird. Die Katastrophe in Japan ist noch unvergleichbar viel größer. Die Menschen dort stehen vor schier unvorstellbaren Herausforderungen.
Der ISO-Standard 22301 für das Business Continuity Management liegt mittlerweile in einer Draft-Version zur öffentlichen Kommentierung vor. Heute gibt es im Rahmen der BCAW 2011 einen Webcast zum neuen ISO-Standard.
Für uns Praktiker stellt sich jetzt natürlich die Frage nach dem praktischen Nutzwert dieses ISO-Standards.
Der ISO-Standard kann positiv zur Awareness des BCM beitragen, da der BS 25999 ein britischer und kein internationaler Standard ist. Der ISO-Standard behebt diese "Schwäche" des BS 25999 und hat als internationaler Standard einganz anderes "Standing".
Auf der anderen Seite kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass ein neuer ISO-Standard zumindest kurz- und mittelfristig keine Awareness-Welle im BCM auslösen wird. Ganz nach dem Motto "mal wieder ein neuer Standard".
Pessimisten werden sagen, dass der neue Standard den Fokus des BCM verschiebt. Nicht mehr eine funktionierende Notfallvorsorge steht im Fokus, sondern penible Dokumentation von Prozessen für die Einhaltung des Standards. Aus dem Qualitätsmanagement haben wir ja gelernt, dass eine ISO-Zertifizierung nicht zwingend für die Qualität der Produkte bürgt, sondern "nur" für die Einhaltung zuvor definierter Prozesse.
Wie stehen Sie zur Wirkung des ISO 22301 auf das Awareness des BCM?
Die Umfrage läuft bis Freitag, 25.März 2011. Alle aktuellen und abgeschlossenen Umfragen von bcm-news finden sie hier.
Die Business Continuity Awareness Week 2011 startet am 21. März mit den ersten interessanten Webcasts. Hierzu zählen unter anderem ein Webcast zum neuen ISO-Standard für BCM ISO 22301 des BSI sowie ein Webcast von ebay zum Business Continuity im Vendor Management.
AlertNet hat die Fakten und Daten zu der multiplen Katastrophe in Japan aktualisiert. Leider sehr erschütternde Zahlen eine Woche nach den Katastrophen.
Als reine Vorsorgemaßnahme nach der Katastrophe in Japan verstärkt die Bundesregierung den Strahlenschutz. Hierzu gehört eine geplante Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für die Strahlenbelastung der Aussenhaut von Flugzeugen. Diese Grenzwerte werden den Messungen an den Flughäfen zugrunde gelegt, die bereits heute durchgeführt werden. Eine Messung einzelner Passagier soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Für aus Japan importierte Lebens- und Futtermittel wird eine Untersuchung auf Radioaktivität empfohlen. Importierte Fahrzeuge und Elektronikartikel werden stichprobenartig durch den Zoll auf Radioaktivität geprüft. Der Schifffahrt wird empfohlen, die Region um Fukushima großräumig zu umfahren.
Der sechste deutschsprachige BCI-Kongress findet am 15. / 16. September in Hannover statt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Business, Budgets und Prozesse - BCM in der Praxis".
Im Landkreis Dachau hat ein Marder am Donnerstag Abend um 22:18 Uhr die Stromversorgung von 12.000 Haushalten für mehrere Minuten unterbrochen. Der Marder hatte in einem Umspannwerk einen Kurzschluß verursacht , der zu einer Sicherheitsabschaltung führte. Wie sein Artgenosse in Hannover hat der Marder seinen Unfug mit dem Leben bezahlt.