Streik und Aussperrungen bei Bosch in Indien

Die FAZ berichtet in ihrer heutigen Print-Ausgabe von heftigen Arbeitskämpfen von denen der Automobilzulieferer Bosch derzeit in Indien betroffen ist. Diese seit acht Monaten anhaltenden Arbeitskämpfe bedrohen mittlerweile die Produktion der großen indischen Automobilhersteller wie Tata und Mahindra and Mahindra.

Von den Arbeitskämpfen sind mehrere Fabriken betroffen. Die Arbeiter streiken für höhere Löhne und Zusatzleistungen. Bosch hat mittlerweile in einer Fabrik zum Mittel der Aussperrung gegriffen. In einer zweiten Fabrik steht dies offensichtlich bevor. Laut dem FAZ-Artikel führen diese Arbeitskämpfe bei Bosch zu Umsatzausfällenvon 643 Tausend Euro täglich. Jetzt drohen den Automobilherstellern Engpässe in der Versorgung mit Elektronikbauteilen vom Zulieferer Bosch. Ein Sprecher von Mahindra and Mahindra warnte am Freitag vor drohenden Engpässen.

Quelle: FAZ vom 13.03.2010

Plattform- und Gleichteile-Strategien sowie Single-Sourcing sind einige der Maßnahmen in der Automobilindustrie, um die Kosten zu senken. Durch die Konzentration auf wenige Zulieferer erhöhen sich die Absatzmengen bei den verbliebenen Zulieferern. Die hierdurch möglichen Skaleneffekte dürfen diese dann in Form von Rabatten aber gleich wieder bei den Automobilherstellern abliefern. Diese Maßnahmen tragen zu den dringend erforderlichen Kostensenkungen bei. Doch gibt es auch eine zweite Seite der Medaille. Die Risiken werden durch die aktuellen Beispiele der Rückrufaktionen von Toyota und in diesem Besipiel einer drohenden Produktionsunterbrechung bei Bosch in Indien deutlich. Fehler in den Zuliefererprodukten und eine Unterbrechung der Lieferkette haben unmittelbare massive Schadensfolgen für alle Beteiligten in der Lieferkette. Die Zulieferer haben mit existenzbedrohenden Umsatzeinbußen und Schadensersatzforderungen durch ihre Kunden zu kämpfen. Die Automobilhersteller mit Absatzverlusten sowie Image- und Reputationsschäden. Risiko und Chance sind eben die beiden Seiten derselben Medaille.

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