SLK-Produktion steht wegen Karmann-Insolvenz

Wiederum zeigt sich die enorme Abhängigkeit der Automobilindustrie von den Zulieferfirmen.

Wegen fehlender Zulieferungen von Karmann musste Daimler im Werk Bremen die Produktion des Mercedes-Benz SLK stoppen. “Der Rohbau stand gestern und heute” zitiert Handelsblatt News am Abend einen Sprecher von Mercedes heute.

Zwischen Daimler und Karmann gibt es zudem Streit über gegenseitige Forderungen.

Karmann hatte im Frühjahr Insolvenz beantragt und im Sommer den Fahrzeugbau stoppen müssen. Die Zukunft der Entwicklungssparte, von Cabrio-Dach-Bau, Werkzeugbau und Fertigung ist ungewiss. Zerschlagung, Verkauf an einen Investor, Management Buy Out sowie der Einstieg von VW werden derzeit als Optionen für das ehemals strahlende Familienunternehmen gehandelt. Das Sagen hat jetzt der Insolvenzverwalter.

Die Automobilindustrie reagiert auf die Abhängigkeit von der krisengeschüttelten Zuliefererindustrie mit finanziellen Stützungsaktionen und nimmt damit quasi Bankfunktionen wahr sowie der Beteiligung an kritischen Dienstleistern.

Die gebeutelten Zulieferer suchen ihr Heil in der Größe durch Zusammenschlüsse und Aufkäufen in der weiteren Zuliefererkette.

“Wenn der Daimler hustet, dann bekommt die Region eine Lungenentzündung” so ein bekannter Spruch im Schwäbischen. Umgekehrt gilt allerdings auch, wenn ein Zulieferer ausfällt, stehen schon mal die Bänder still oder die Fahrzeuge türmen sich auf den Parkplätzen und können nicht ausgeliefert werden, weil ein entscheidendes Bauteil fehlt.

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