Mittlerweile gibt es in Deutschland zehn Todesfälle nach Infektionen mit EHEC, weitere Menschen schweben in Lebensgefahr. Die Zahl der Infizierten hat sich auf über 1.000 erhöht und die Anzahl der Neuerkrankungen nimmt weiter zu. Erste Infektionen werden auch aus dem Ausland gemeldet, wobei es sich wohl um Personen handelt, die sich in Deutschland angesteckt haben können. Der Schwerpunkt der Infektionen liegt nach wie vor in Norddeutschland. Alleine in Hamburg gibt es mindestens 400 EHEC-Verdachtsfälle. Die Krankenhäuser arbeiten an der Leistungsgrenze. Über die Infektionsquelle herrscht weiterhin Unsicherheit. Der Erreger wurde am vergangenen Mittwoch identifiziert. Es handelt sich um Husec 41, der bereits seit mehreren Jahren bekannt ist und resistent gegen Antibiotika ist. Die spanischen Behörden dementieren mittlerweile, dass zwei Gurken-produzierende Betriebe geschlossen wurden. Es seien lediglich Produkte aus den Betrieben sichergestellt worden. Über die Informationspolitik gibt es heftige Auseinandersetzungen zwischen den Behörden und den Bauernverbänden aber auch zwischen deutschen und ausländischen Behörden. Viele Bauern bleiben wegen der Verunsicherung der Verbraucher auf frischem Gemüse sitzen und müssen dieses vernichten. Das Robert Koch Institut RKI schätzt die Infektionswelle noch nicht als Epidemie ein, da der Ausbruch noch zu lokal und zu kurz sei. Bis die Infektionsquelle eindeutig geklärt ist, wird die hektische Informationspolitik und die Verunsicherung der Verbraucher anhalten.
Bundesministerin Aigner hält an der Warnung vor dem Verzehr für rohe Gurken, Blattsalate und Tomaten fest.
Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Lebensmittelskandale nur sehr kurzfristige Wirkungen auf das Verbraucherverhalten haben.