Alternative Mobilfunkbasierte Kommunikationstechnologien für Katastrophen

Die Verfügbarkeit von Kommunikation ist in einem Notfall essentiell für ein Krisenmanagement. Doch gerade die Kommunikationstechnologien selbst können durch das Ereignis nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Backup-Lösung für die Festnetztelefonie wird oftmals Mobilfunk angesehen. Doch gerade Mobilfunk ist bei Großschadenslagen besonders anfällig. Die Verfügbarkeit des Mobilfunks ist von einer funktionierenden Netzinfrastruktur mit Sendemasten, Stromversorgung und Netzprovider abhängig. Zudem kommt es bei größeren Schadenslagen schnell zu einer Überlastung der Funkzellen und damit auch zum Zusammenbruch dieses Kommunikationswegs. Bei der Loveparade-Katastrophe in Duisburg stand den Helfern das Mobilfunknetz nicht mehr zur Verfügung. Lokal besteht dann noch die Möglichkeit des Betriebsfunks. Die Nutzbarkeit des Funks ist jedoch stark limitiert durch die Reichweite, Verfügbarkeit von Geräten und schliesslich auch den Mitarbeitern, die mit anspruchsvollen Funkgeräten umgehen können. In Japan sind nach dem Erdbeben und Tsunami Satellitentelefone im Einsatz, die aber nur in geringer Anzahl zur Verfügung stehen. Daneben erfolgt ein großer Anteil der Kommunikation textbasiert über SMS, Twitter und Facebook. Australische Forscher haben jetzt eine weitere für Katastrophenfälle sehr interessante alternative Kommunikationstechnologie entwickelt. Die softwarebasierte Lösung läuft auf handelsüblichen kompatiblen Mobiltelefonen und baut mittels peer-to-peer-Technologie ein alternatives Netzwerk zwischen den einzelnen Mobiltelefonen auf. Ein zentraler Provider wird zur Kommunikation mittels dieser Technologie nicht benötigt.  Die Software soll Ende des Jahres frei erhältlich sein. Ein sehr interessanter Ansatz insbesondere für Großschadenslagen mit einer hohen Dichte an verfügbaren Mobilfunkgeräten.

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