Massive Bedrohung der deutschen Wirtschaft durch Industriespionage
zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Sicherheitsdienstleistungsunternehmens Corporate Trust in Zusammenarbeit mit dem Büro für angewandt Kriminologie in Hamburg und dem Handelsblatt. An der Befragung nahmen 741 deutsche Unternehmen teil, vorwiegend aus der Industrie. Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen waren mit 1,4 % der Teilnehmer deutlich unterrepräsentiert.
Industriespionage ist Realität, bereits 18,9 Prozent der Studienteilnehmer hatten bereits einen Spionagefall im Unternehmen oder waren von Informationsabfluss betroffen.
64,4 Prozent der geschädigten Unternehmen hatten auch einen finanziellen Schaden aus den Sicherheitsvorfällen. Die Schäden reichten von 10.000 Euro bis über 1 Mio. Euro je Schadensfall.
Ziel der Spionage waren zumeist technische Innovationen bzw. das Konw How bei den Produktionsabläufen.
Die größte Gefahr geht von den internen Mitarbeitern aus: von den geschädigten Unternehmen waren 20,3 Prozent durch Verrat von internen Mitarbeitern betroffen. Interne Mitarbeiter stellen auch die größte Tätergruppe.
Die zweithäufigste Gefahrenquelle stellen Hackerangriffe dar: 14,9 Prozent der geschädigten Unternehmen waren bereits von einem Hackerangriff auf ihre IT-Systeme betroffen.
Das Abhören von Besprechungen ist mit 10,7 Prozent eine weitere – weit unterschätzte – Form der Spionage.
Erstaunlich ist die Zielrichtung der Spionageattacken: die meisten Vorfälle (20 Prozent) fanden im Vertrieb statt, gefolgt von F&E (16,1 %) und Personal (14,7%).
Trotz der akuten Bedrohungen, verzichten viele Unternehmen noch auf adäquate Sicherheitsvorkehrungen: 27,1 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, keinen ausreichenden Paßwortschutz auf ihren IT-Geräten zu haben. Eine Überprüfung der Mitarbeiter durch Background Checks oder Integritätstests findet kaum statt.
Die vollständige Studie ist bei Corporate Trust erhältlich.
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