Japans Autoproduktion nach Erdbeben gestoppt
Das Erdbeben in Japan zu Wochenbeginn hat die Autoindustrie hart getroffen. Die Produktion eines wichtigen Zulieferers wurde so stark beschädigt, dass er nicht mehr liefern kann. Durch die just-in-time-Produktion gibt es auch keine Zwischenlager mehr.
Daraufhin mussten die großen japanischen Hersteller Honda, Toyota, Suzuki und Mitsubishi ihre Produktion in einigen Fabriken komplett herunterfahren.
Artikel in der ftd.
Update:
Toyota fährt die Produktion in Japan wieder hoch und hilft dem betroffenen Zulieferer wieder auf die Beine.
Das Erdbeben in Japan am 16. Juli hat elf Fabriken der Riken Corp. beschädigt und zur Einstellung der Produktion geführt. Riken Corp. stellt Kolbenringe für Motoren her und ist mit über 50% Marktanteil Marktführer. Alle japanischen Automobilhersteller zählen zu den Kunden.
Alleine Toyota hat einen Produktionsausfall von 55.000 Einheiten zu verkraften.
Gefährlich wird in dieser Situation das Produktionsmodell “lean production”. Eigene Zwischenlager werden weitgehend abgebaut, die Zulieferer liefern ihre Teile direkt an das Band. Zudem erfolgt eine Konzentration auf wenige Zulieferer, um die Kosten senken zu können und die Logistik beherrschbar zu machen.
Gerade diese Abhängigkeit von Lieferanten hat in der Automobilindustrie bereits mehrfach zu massiven Produktionsunterbrechungen geführt.
In Deutschland hat vor einigen Jahren der Produktionsausfall des Türsystemlieferanten Kiekert zu einer ähnlichen Situation geführt, in der mehrere Autohersteller mangels Türschlösser nur noch auf Halde produzieren konnten.
Neben dieser produktionstechnischen Abhängigkeit entstehen zudem enorme finanzielle Abhängigkeiten der Zulieferer von den Autoherstellern.
Die Ratingagentur Fitch warnt nun mittlerweile vor dem Risiko der hohen Abhängigkeit von wenigen Lieferanten.
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