17th World Conference on Disaster Management

Vom 8. bis 11. Juli fand in Toronto die World Conference on Disaster Management statt. Zahlreiche Vorträge rund um die Themen Business Contiunity Management und Disaster Management sowie eine Ausstellung mit Softwareanbietern bis zu Notfallnahrung machten die Konferenz zu einer spannenden Veranstaltung. Die weltweit führenden Experten zu diesem Thema einmal persönlich zu erleben ist beeindruckend.

Der erste Eindruck von dieser Konferenz:

Bin ich überhaupt in der richtigen Veranstaltung gelandet? Das waren meine ersten spontanen Gedanken. Ein guter Teil der Teilnehmer schien – zumindest der Kleidung nach – gerade direkt aus einem Notfall zu kommen und nach oder während der Konferenz dorthin zurückkehren zu müssen. Der andere Teil der Teilnehmer wollte wohl unmittelbar in den Krieg ziehen. Ich war mit Anzug und Krawatte reichlich deplaziert. Mit meiner Nahkampfhose und Maglite am Gürtel wäre ich wahrscheinlich weniger aufgefallen. Unterstrichen wurde dieser erste Eindruck durch die begleitende Ausstllung, die durch rießige Trucks mit Notstromaggregaten und durch aufgestellte Notzelte dominiert war. Gott sei Dank gab es das ausgestellte Katastrophenessen – auch trocken und kalt verzehrbar – nicht als Konferenzmenü. Diese Erfahrungen sind mir aus der Bundeswehrzeit leidvoll in Erinnerung.

Dies war also der erste Eindruck. Doch manchmal täuscht dieser. Ein tiefer Blick in das Konferenz- und Vortragsprogramm lehrt mich eines Besseren. Hier ist alles was Rang und Namen hat im BCM versammelt. Mit meinem gerade erworbenen MBCI bin ich hier ein kleines Licht.

Zu den Inhalten:

Leider konnte ich mich nicht auf den Kopierer legen. Zu viele interessante Vorträge in parallelen Slots. Priorisieren ist angesagt.

Ich habe mir einige Vorträge von Experten über die Durchführung einer BIA angehört. Sehr beruhigend, dass die anderen Nationen den Stein des Weissen auch noch nicht gefunden haben. Awareness für das Thema, die richtige Analysetiefe finden, Modellierung der Prozesse sind ganz offensichtlich ständige Herausforderungen für alle BCM Manager weltweit.

Eine weitere Erkenntnis:

BCM wird international sehr unterschiedlich gesehen. Es gibt hier das amerikanische “Lager” mit den eigenen Standards und behörden und auf der anderen Seite das europäische “Lager” mit dem britischen Standard. Dies führt zu ganz unterschiedlichen Begriffswelten.

Eine ISO-Standardisierung würde die ganzen BCM Gemeinschaft sicherlich viel weiterbringen.

Sehr interessant auch die Themenschwerpunkte bei der Risikoeinschätzung:

Klimaerwärmung und die damit verbundenen Folgen wie auch Pandemie standen im Vordergrund. Die von mir eher erwartete Gefahr durch Terrorismus war eigentlich nur ein Randthema.

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