Das Modell der drei Verteidigungslinien zu Steuerung des Risikomanagements im Unternehmen
Auf der 3GRC-Plattform wurde aktuell mein Beitrag zum Three Lines of Defense Modell veröffentlicht:
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.
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Sie haben sich an die Umsetzung von Business Continuity Management, Krisenmanagement oder informationssicherheit gewagt und stecken jetzt bei einer Frage fest? Im neuen Menüpunkt “BCM-Hilfe” haben Sie jetzt die Möglichkeit, Ihre Frage loszuwerden und eine Hilfestellung zu bekommen. Für Ihre Frage erstellen Sie einfach unter “BCM-Hilfe” im Ticketsystem ein Ticket. Dieses Ticket können nur Sie und ich lesen. Ich werde versuchen, ihr Ticket so schnell als möglich zu beantworten. Da ich jeden Tag unterwegs bei meinen Kunden bin, kann die Rückantwort etwas Zeit benötigen. Bitte haben Sie hierfür Verständnis.
Es war einmal eine Zeit, da hatte der IT-Bereich die absolute Hoheit über die IT-Landschaft. Es gab einen Mainframe und nur Softwareentwickler waren in der Lage, IT-Anwendungen auf dem Host zu erstellen. Dann kam der Personal Computer und mit dem PC die zunehmend intelligenter werdenden Office-Anwendungen. Anwender konnten jetzt selbst mittels Datenbanken und Tabellenprogrammen Daten verarbeiten. Die individuelle Datenverarbeitung IDV war geboren. Segen und Fluch zugleich. Die Fachbereiche können mit Hilfe der IDV schnell und pragmatisch IT-Anforderungen umsetzen, wenn zum Beispiel der IT-Bereich zu langsam, unflexibel oder zu teuer ist. Mancher Mitarbeiter setzt seine IT-Kenntnisse in komplexen Excel- und Access-Programmen um, die der Komplexität von IT-Anwendungen gleichkommen. Pragmatismus und Schnelligkeit macht bei IDV natürlich auch aus, dass auf Test, Dokumentation, Versionsführung und Benutzerberechtigungen verzichtet wird. Daher ist die IDV sowohl der IT als auch mittlerweile Prüfern und Aufsichtsbehörden ein Dorn im Auge. Zu dieser “Schatten-IT” kam in den vergangenen Jahren das Internet hinzu. Fachbereiche können selbständig, ohne den IT-Bereich einzubinden, IT-Anwendungen als Web-Anwendungen nutzen. Zudem stehen für die Datenspeicherung und den Datenaustausch zahlreiche webbasierte Lösungen wie das beliebte Dropbox zur Verfügung. Das mag im privaten Bereich komfortabel und günstig sein. Doch für Unternehmen entsteht aus dieser “Schatten-IT” ein beträchtliches Risiko. Das Risiko aus dieser “Schatten-IT” kann nicht eingeschätzt und daher auch nicht gegen Datenverlust und Ausfall abgesichert werden. Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit können für IDV, Web-Anwendungen, Cloud-Speicherdienste sowie Kommunikations- und Dateitransferdienste nicht gewährleistet werden.
An dieser Stelle kommt die Business Impact Analyse (BIA) und die Schutzbedarfsanalyse (SBA) ins Spiel. In beiden Analysen werden die IT-Anwendungen für die Geschäftsprozesse in den Fachbereichen erhoben. Eine einmalige Chance, Licht ins Dunkel zu bringen. Ziel muss es sein, zunächst eine Bestandsaufnahme der IDV und Web-Anwendungen zu machen. Business Impact Analyse und Schutzbedarfsanalyse eröffnen einen Zugang zu diesen Themen in die Fachbereiche, ohne gleich die Keule der Revision oder Aufsicht schwingen zu müssen. Denn Ziel der BIA ist die Absicherung der Geschäftsprozesse. Die BIA und Schutzbedarfsanalyse eröffnen so einen Weg IDV- und Web-Anwendungen aufzunehmen und diese Anwendungen hinsichtlich der Risiken für die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität zu kategorisieren. Auch bereits bestehende Sicherheitsmaßnahmen wie Zugriffs- und Datensicherungen, Versionierung und Plausibilisierung sollten in der Analyse mit aufgenommen werden. Diese Aufnahme aus der BIA und SBA ist die Grundlage für eine risikoorientierte Entwicklung von Maßnahmen zur Absicherung oder Ablösung der Schatten-IT. Den Fachbereichen müssen durch die IT Lösungen an die Hand gegeben werden, die Funktionalitäten sicherzustellen aber auch gleichzeitig den umfangreichen Compliance-Anforderungen genügen.
Dies können zum Beispiel sein
Auch wenn Prüfer und Aufsicht die Schatten-IT gerne sofort abgeschafft sehen, ist doch die Umsetzung dieses Ziels oft nur schrittweise möglich. Ein wichtiger Baustein hierbei sollten Business Impact- und Schutzbedarfsanalyse sein. Sie ermöglichen einen risikoorientierten Ansatz zur Beherrschung der “Schatten-IT”. Auch hier zeigt sich wieder ein Mehrwert des Business Continuity Management über die reine Notfallvorsorge hinaus.
„Gemeinsamkeiten sucht man nicht, Gemeinsamkeiten schafft man sich“
Manfred Hinrich, deutscher Philosoph 1926-2015
Business Impact Analyse (BIA) im Business Continuity Management und Schutzbedarfsanalyse (SBA) in der Informationssicherheit weisen große Parallelen auf. Oftmals werden beide Analysen unabhängig voneinander durchgeführt und Chancen für Synergieeffekte vergeben sowie wichtige methodische Abstimmungen nicht durchgeführt. Die Ursache ist häufig die unterschiedliche Verantwortlichkeit der BIA im BCM und der SBA in der Informationssicherheit. In diesem Beitrag sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Analysen dargestellt und Chancen durch eine konzeptionelle und zeitliche Abstimmung aufgezeigt werden.
Im Rahmen der Business Impact Analyse (BIA) im Lebenszyklus des Business Continuity Management (BCM) werden die (zeit-) kritischen Geschäftsprozesse des Unternehmens identifiziert. Für die kritischen Geschäftsprozesse werden die erforderlichen Ressourcen identifiziert. Zu diesen Ressourcen zählen die Mitarbeiter mit entsprechendem Know How und Kapazitäten, IT-Anwendungen, Gebäude und Arbeitsplätze, Produktionsanlagen sowie Dokumente und Dienstleister. Für die kritischen Prozesse und deren Ressourcen werden die zeitlichen und kapazitativen Anforderungen an die Wiederherstellung im Notfall festgelegt. Die Anforderungen an die Wiederherstellung werden in der Folge von den Geschäftsprozessen auf die Prozess-Ressourcen vererbt. Die Business Impact Analyse wird auf der Basis von Templates oder BCM-Tools durch die Fachbereiche erhoben. Die Business Impact Analyse ist Grundlage für die BCM-Phasen „BCM-Strategien“, „BCM-Planung“ sowie „Tests und Übungen“ im BCM-Lebenszyklus.
Das Vorgehen für die BIA ist in den Standards ISO 22301:2012 oder BSI 100-4 definiert.
Auf Basis der Ergebnisse der BIA werden im IT Service Continuity Management (ITSCM) die Verfügbarkeitsanforderungen für IT-Anwendungen, IT-Systeme, Middleware, Netzwerke und -komponenten sowie IT-Infrastrukturkomponenten abgeleitet und umgesetzt. Hierzu zählen Disaster Recovery Konzepte und -pläne für IT-Services und -systeme.
Das Vorgehen für das ITSCM ist in den Standards ITIL (IT Infrastructure Library) sowie ISO 27031:2011 definiert.
Im Rahmen der Schutzbedarfsanalyse (SBA) im Informationssicherheitsmanagement wird der Schutzbedarf für die Schutzbedarfsziele Integrität, Vertraulichkeit und Authentizität für Daten, Dokumente und IT-Anwendungen ermittelt. Der ermittelte Schutzbedarf für die Informationswerte wird von den IT-Anwendungen auf die dahinter liegenden IT-Systeme, Netzwerke und -komponenten vererbt. Grundlage für die Vererbung ist die Strukturanalyse der IT-Architektur mit der Identifikation und Gruppierung der IT-Informationswerte.
Die Schutzbedarfsanalyse wird auf der Basis von Templates oder ISMS-Tools durch das Informationssicherheitsmanagement in den Fachbereichen erhoben.
Auf Grundlage der festgelegten Schutzbedarfe für die Informationswerte werden Maßnahmen zum Schutz der Vertraulichkeit und Integrität festgelegt und umgesetzt. Dies können zum Beispiel Maßnahmen zur Verschlüsselung der Daten bei der Speicherung und dem Transport oder Berechtigungssysteme für den Zugriff auf Anwendungen und Daten sein.
Das Vorgehen zur Schutzbedarfsanalyse ist im ISO-Standard ISO 27001:2015 sowie den BSI-Standards und Grundschutzkatalogen definiert.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es bei BIA und SBA sowohl inhaltlich als auch im Vorgehen. Durch die Gegenüberstellung der beiden Methoden können Synergieeffekte in der Durchführung identifiziert sowie methodische Brüche vermieden werden.
Sowohl die BIA als auch die SBA basieren auf den Geschäftsprozessen mit den zugeordneten Prozess-Ressourcen. Eine Prozessdokumentation mit diesen Informationen erleichtert und beschleunigt die Durchführung sowohl der BIA als auch der SBA erheblich und stellt sicher, dass die Ergebnisse nahtlos aneinander passen. Unterschiedliche Betrachtungsebenen der Geschäftsprozesse oder einfach nur unterschiedliche Benennungen der gleichen Informationswerte (Bsp. Verschiedene Namen für die gleiche IT-Anwendung) machen eine Zusammenführung der Ergebnisse von BIA und SBA aufwändig. Denn am Ende müssen alle Schutzziele für die Informationswerte durch Maßnahmen erfüllt werden. Ideal ist ein gemeinsames Repository mit den Informationen zu Geschäftsprozessen und deren Ressourcen – das immer aktuell gepflegt ist. Auf dieses Prozess-Repository können dann Informationssicherheit, Business Continuity Management aber auch die Revision, das Interne Kontrollsystem IKS und andere Nutzer zugreifen. Eigentlich ist dies seit den Veröffentlichungen von Prof. A.W. Scheer zur Architektur Integrierter Informationssysteme ein alter Hut, doch in vielen Unternehmen nach wie vor eher Wunsch als Wirklichkeit. Obwohl diese Grundlagenarbeit ein lohnenswertes Unterfangen ist. Im schlimmsten Fall – und diesen habe ich bereits mehrfach erlebt – definiert jede dieser Disziplinen sein eigenes Prozessmodell für sich. Selbstredend, dass diese nicht zusammenpassen.
Identisch ist neben dieser Informationsbasis auch die Vorgehensweise zur Erhebung der Informationen in den Fachbereichen. Mittels Templates oder einer toolbasierten Erhebung werden die Daten für die BIA und die SBA in den Fachbereichen erhoben. Gerade in dieser Erhebungsphase lassen sich große Synergien heben. Zweifach auf die Fachbereiche zuzugehen bedeutet doppelter Aufwand auf Fachbereichseite – der Engpass schlechthin für BIA und SBA. Also, warum nicht BIA und SBA in der Erhebung zusammenlegen und nur einmal auf die Fachbereiche zugehen? Zumal für die Fachbereiche die Unterschiede zwischen BIA und SBA nicht erheblich sind. Sie verstehen nur nicht, warum man mit so ähnlichen Fragestellungen zwei Mal auf sie zukommt und Mitarbeiter mit wertvoller Zeit in Anspruch nimmt. Eine Zusammenlegung der Erhebung von BIA und SBA hat zudem den Vorteil, dass die Informationen für die Schutzziele Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität zur gleichen Zeit vorliegen. Maßnahmen können so aufeinander abgestimmt auf- und umgesetzt werden. Die Ergebnisse können nahtlos zusammengeführt werden.
Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Business Impact Analyse und Schutzbedarfsanalyse.
Aus meiner Sicht sprechen die Argumente daher für eine methodische und zeitliche Zusammenführung von Business Impact Analyse und Schutzbedarfsanalyse. Voraussetzung ist eine Verabschiedung vom Silo-Denken und die enge Abstimmung der Methoden und Verfahren zwischen BCM, Informationssicherheitsmanagement und ITSCM.
Ich freue mich auf Ihre Erfahrungen und Kommentare
Be prepared
Matthias Hämmerle
Die Schnittstellen zwischen den Risiko- und Notfallmanagement-Disziplinen sind ein kritischer Erfolgsfaktor für eine effiziente und effektive Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Störungen, Notfällen und Krisen. Christian Zänker hat sich diese Schnittstellen im nachfolgenden Gastbeitrag für die BCM-News einmal aus Sicht des ITSCM angeschaut.
Das IT Service Continuity Management (ITSCM) sollte in die bestehenden Managementsysteme der Organisation integriert werden. Nur so lässt sich seine Wirksamkeit entfalten und über die zu definierenden Schnittstellen ein effektiver und unter Wirtschaftlichkeitsaspekten effizienter Workflow implementieren. Weiterlesen…
Auf dem Online-Drehkreuz 3GRC für Governance Risk & Compliance ist heute mein Artikel “Tear down the wall” – integrierte Umsetzung des Sicherheitsmanagements erschienen. An einem praktischen Beispiel wird die Notwendigkeit der Integration der verschiedenen Disziplinen des Sicherheitsmanagements eines Unternehmens beschrieben. Noch arbeiten oftmals die Disziplinen Business Continuity Management, Informationssicherheit, physische und personelle Sicherheit, Datenschutz und Risikomanagement eher neben- als miteinander. Hierdurch werden wichtige Synergieeffekte verschenkt und ein einheitliches übergreifendes Sicherheitsniveau kann nicht geschaffen werden. Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen und Meinungen.
Hacker follow the money, diesem betriebswirtschaftlichem Gesetz folgend, mussten Hacker eines Tages bei Swift landen. Dies scheint nun geschehen zu sein. Im Zuge der Ermittlungen über die erfolgreiche Cyber-Attacke auf die Zentralbank von Bangladesch bei der 81 Millionen US-Dollar illegal transferiert wurden, kamen die Softwaremanipulationen in der Client-Software von Swift ans Licht. Die Täter hatten versucht, ihre betrügerischen Finanztransfers durch die Manipulation der Swift-Software zu tarnen. Am Montag hatte Swift in einem Statement die angeschlossen Finanzdienstleister gewarnt und ein Update der Client-Software angekündigt. Das Update hat den Status “mandatory” und muss bis 12. Mai 2016 installiert sein. Rund 11.000 Finanzdienstleister wickeln täglich Finanzgeschäfte in Milliardenhöhe über Swift ab. Swift ist eine Genossenschaft, die 3.000 Finanzdienstleistern gehört. Die britische Unternehmensberatung BAE Systems hat die Cyber-Attacke auf Swift untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass die Hacker die Alliance Access Server von Swift manipuliert haben. Swift geht davon aus, dass die Hacker über zahlreiche gültige Zugangskennwörter verfügen, über die sie Zugang zu dem Nachrichtensystem erhalten und Swift-Mitteilungen autorisieren können.
Ein Fahrer nimmt im Auto Platz und verstellt den Fahrersitz mittels elektrischer Sitzverstellung auf seine Maße. Eine persönliche Angelegenheit, von der sonst niemand etwas mitbekommt? Nicht so bei BMW. Dank Connected Drive zeichnet der Autohersteller BMW die Daten der elektrischen Sitzverstellung auf. Neben vielen vielen anderen Daten über Standorte und Motorenwerte. Wie die Ausgabe 03/2016 der Technology Review berichtet, hat das ADAC Technikzentrum in Landsberg in monatelanger Arbeit die Datenströme eines BMW 320d untersucht und decodiert. Bei allen modernen BMW-Fahrzeugen können diese Daten in der Werkstatt ausgelesen werden. Das Elektrofahrzeug BMW i3 funkt die Daten beim Abstellen und Abschließen an die BMW-Server. Wer also einmal – aus welchen Gründen auch immer – unbeobachtet irgendwohin fahren möchte, der sollte einen Oldtimer bemühen. Und natürlich nicht das Handy mitnehmen. Das macht aber auch schon wieder verdächtig.
Das IT-Sicherheitsgesetz soll die Welt – na ja zumindest die kritischen Infrastrukturen in Deutschland – sicherer machen. Mit großer Spannung wurde auf die Rechtsverordnungen gewartet, denn diese entscheiden, welche Unternehmen, und präziser welche Unternehmensteile, zu den kritischen Infrastrukturen gehören und die Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen hat. Weiterlesen…
Risiken, die keine physischen Schäden verursachen, aber trotzdem zu finanziellen Schadensfolgen für das Unternehmen führen, nehmen zu. Zu diesen Risiken gehören zum Beispiel Schäden durch Cyber Attacken oder geo-politische Risiken. Die finanziellen Schäden in Folge von Reputations- und Imageverlusten übersteigen mittlerweile die direkten Kosten durch Cyber Attacken. Dies ist ein Ergebnis des Allianz Risk Barometer 2015. Über 500 Risikomanager in mehr als 40 Ländern wurden für die Studie befragt. Geschäftsunterbrechungen auf Grund von physischen Schäden wie Feuer, Explosion oder Naturkatastrophen sowie Unterbrechungen der Lieferkette dominieren jedoch nach wie vor die Risikolandschaft. Insbesondere die stark wachsende internationale Vernetzung der Wirtschaft schlägt sich in den Risiken nieder. Der legendäre “umgefallene Sack Reis in China” kann mittlerweile auch hierzulande über die eng verflochtenen Lieferketten einen Tsunami auslösen. Business Continuity Management und Transparenz der Lieferkette um diese Risiken zu reduzieren ist trotzdem bei vielen Unternehmen noch Fehlanzeige. “Collaboration between different areas of the company – such as purchasing, logistics, product development and finance – is necessary in order to develop robust processes which identify break points in the supply chain. Supply chain performance management analysis can enable early warning systems to be created, ” so Volker Muench, Global Practice Group Leader, AGCS Property Underwriting in der Studie. Und da waren sie wieder, die Silos, die es aufzubrechen gilt.
Was bedeutet dies für das Business Continuity Management? Die klassischen BCM-Risikoszenarien wie Ausfall von Gebäuden, Personal oder IT bleiben von Relevanz. Weitere Szenarien, die non property damage risks abbilden, müssen im Business Continuity Management stärker berücksichtigt werden. Die Frage ist, wie muss eine Business Impact Analyse und eine Notfallplanung aussehen, die eine angemessene Reaktion ermöglicht. Fakt ist, dass die Anforderungen an Reaktions- und Wiederanlaufzeiten bei diesen Risiken deutlich kürzer werden, als wir sie häufig für die klassischen BCM-Szenarien in der Business Impact Analyse abbilden. Kritischer Erfolgsfaktor für die Bewältigung dieser Szenarien ist eine schnelle Reaktion und Kommunikation – sowohl intern als auch intern. Aspekte, die auch in Tests und Übungen für das BCM und Krisenmanagement berücksichtigt werden müssen. Übungen, die eine Cyber-Attacke simulieren, zeigen diesen Effekt allen Beteiligten deutlich auf. Dynamik, Zeit- und Entscheidungsdruck sind ungleich höher als bei den klassischen BCM-Szenarien. Da hilft nur üben, denn leider ist die Wahrscheinlichkeit von einer Cyber-Attacke getroffen zu werden sehr hoch und sei es nur wie im Falle des Ludwigsluster Wurstfabrikanten, dessen Mail-Adresse zum Versand von Malware missbraucht wurde. Empörte und hilflose Opfer des Cryptolockers legten daraufhin durch Anfragen und Beschwerden die Infrastruktur des Unternehmens für mehrere Stunden lahm.
Vor einigen Jahren tauchte der Begriff “Resilience” in der klassischen Business Continuity Welt auf und Nichts war mehr so wie es vorher war. BCM war out und altmodisch, Resilience in und hip. Keine Konferenz, kein Artikelbeitrag ohne das magische Wort “Resilience”. Weiterlesen…
Das Hollywood Presbyterian Medical Center in Los Angeles wurde Opfer eines Hackerangriffs mit Ransomware. Am 5. Februar 2016 wurde das Hospital Opfer des Malwareangriffs, der die Daten des Krankenhauses verschlüsselte und das Haus zurück in das vorelektronische Zeitalter warf. Berichte wurden wieder auf Papier erstellt und per Boten überbracht. Auch mehrere deutsche Krankenhäuser sind von einem gleichartigen Malware-Angriff betroffen. Die Schaddateien kamen vermutlich über den Anhang einer Mail in die Häuser, den die Mitarbeiter leichtsinnigerweise öffneten.
Am vergangenen Mittwoch erklärte der Leiter des Krankenhauses in Hollywood, dass den Erpressern 17.000 USD in Bitcoins bezahlt wurden. Dies sei der schnellste und effizienteste Weg gewesen, wieder an die Daten zu kommen. Patientendaten seien nicht kompromittiert worden.
Und wieder zeigt sich die Stärke des betrügerischen Geschäftsmodells mit Ransomware. Die geforderten Beträge sind im Verhältnis zum Schaden relativ niedrig und nur gegen wenige Verschlüsselungen durch Ransomware gibt es bereits Gegenmittel. Auf 325 Millionen Dollar in zwei Monaten wird das erpresste Lösegeld geschätzt (Quelle: cyberthreatalliance.org). Der Virenhersteller Bitdefender will herausgefunden haben, dass 50 Prozent der amerikanischen Opfer das Lösegeld in Bitcoins entrishtet hat. Umso wichtiger ist es, beim Öffnen von Mails höchste Vorsicht walten zu lassen. Die Angriffe sind intelligenter geworden und nicht mehr so leicht zu identifizieren, da die Mails den Adressaten persönlich ansprechen und auch der Kontext des Mailinhalts plausibel erscheint.
Was hilft: Absenderadresse und Anhänge in der Detailansicht der Mail vor dem Öffnen prüfen. Rechtsanwälte und Inkassobüros pflegen rechtsverbindliche Inhalte nie über Mail zu versenden. Diese Mails können direkt in den Papierkorb.
Quelle: Reuters