Unternehmen holen Mitarbeiter aus Libyen zurück

Die Lage in Libyen eskaliert. Obwohl es kaum direkte Medienberichte aus dem Land gibt und das Internet nur eingeschränkt verfügbar ist, kommen immer bedrückendere Nachrichten aus dem Land. Außenminister Guido Westerwelle hat vor Reisen in das Land gewarnt und alle Bundesbürger, die sich noch in Libyen aufhalten, zur Ausreise aufgefordert. Von den ersten Unternehmen wird bekannt, dass sie Rückholaktionen ihrer Mitarbeiter aus Libyen durchführen. Hierzu gehören die deutschen Unternehmen Siemens, RWE, BASF, Wintershall und Bilfinger Berger. Die Lage stellt sich in Libyen etwas anders dar als in den anderen nordafrikanischen Staaten, in denen in jüngster Zeit Unruhen ausgebrochen sind. Die Erdöl- und Erdgasexploration und -produktion erfolgt in Form internationaler Joint Ventures mit der verstaatlichten Erdöl- und Erdgasindustrie des Landes. Ausländische Experten  unterstützen insbesondere bei der Exploration neuer Vorkommen, aber auch bei der Förderung von Erdöl und Erdgas. Libyen hat einen Anteil von zwei Prozent der weltweiten Ölförderung, ist jedoch Deutschlands drittgrößter Lieferant von Erdöl. Italien erhält Erdgas über eine Pipeline aus Libyen. Die Angst vor Lieferausfällen führt bereits zu einem starken Anstieg des Ölpreises und hat damit unmittelbare Auswirkungen auf die internationale Wirtschaft.

Chaos in Spanien wegen LKW-Streik

Der LKW-Streik in Spanien geht in den dritten Tag und führt zu chaotischen Zuständen im gesamten Land. Sogar einen Toten hat es mittlerweile gegeben. Hintergrund ist der gestiegene Ölpreis, der den unter enormen Wettbewerbsdruck stehenden Spediteuren zusetzt.

Das Transportgewerbe ist das Rückgrat der Wirtschaft Spaniens. 85 Prozent des Transportsektors wird durch LKW abgedeckt. Seat musste am Montag den Betrieb in seinem Hauptwerk in Barcelona einstellen, General Motors und Nissan haben am Mittwoch ihre Betriebe in Zaragoza und Barcelona unterbrochen.

Quelle: Handelsblatt