Resilienz

Der Begriff Resilienz entstammt aus dem lateinischen Wort “resilere”, was zurĂŒckfedern bedeutet. In den vergangenen Jahren hat der Begriff Resilienz in vielen Wissenschaftsgebieten Einzug gehalten. GrundsĂ€tzlich geht es bei Resilienz darum, dass Systeme externe Störungen gut verarbeiten können und die FĂ€higkeit besitzen, in ihren Ausgangszustand zurĂŒckzukehren bzw. bei externen Störungen ihre FunktionsfĂ€higkeit aufrecht zu erhalten.

Vor einigen Jahren ist der Begriff Resilienz (engl. Resilience) auch in die Begriffswelt des Business Continuity Management eingezogen. Ziel der Resilienz ist es, die Organisation so widerstandsfĂ€hig zu machen, dass Störungen nicht zum Ausfall fĂŒhren. Resilienz ist daher ein ganzheitlicher und umfassender Ansatz und geht damit ĂŒber das Business Continuity Management hinaus.

Wer sich intensiver mit Resilienz in Organisationen beschÀftigen möchte, dem sei die folgende Literatur empfohlen:

 

Lines of Defence

Organisatorisches Konzept fĂŒr eine Corporate Governance, das vom Dachverband der europĂ€ischen Revisionsinstitute (ECIIA) herausgegeben wurde.

  • erste Verteidigungslinie: operatives Management
  • zweite Verteidigungslinie: Risikomanagement, Compliance, zentrales BCM
  • dritte Verteidigungslinie: interne Revision
  • vierte Verteidigungslinie: externes Audit

 

BCM Policy

Leitlinie fĂŒr das Business Continuity Management.

Inhalte:

  • Verantwortung fĂŒr das BCM (Management)
  • Rollen im BCM (zentral, dezentral, lines of defence)
  • Rechtliche, regulatorische, vertragliche Anforderungen an das BCM
  • Scope des BCM
  • Standards, Methoden und Verfahren
  • Dokumentation
  • Interested parties
  • Berichtswesen
  • Freigabe durch das Management
  • JĂ€hrliche ÜberprĂŒfung und Aktualisierung

GeschĂ€ftsfortfĂŒhrungsplan

Planung aller AktivitĂ€ten, Maßnahmen und Vorkehrungen zur Einleitung des Notbetrieb nach einer Unterbrechung des GeschĂ€ftsprozesses. GeschĂ€ftsfortfĂŒhrungsplĂ€ne werden zumindest fĂŒr die in der Business Impact Analyse als kritisch priorisierten GeschĂ€ftsprozesse erstellt. GeschĂ€ftsfortfĂŒhrungsplĂ€ne bilden die Grundlage fĂŒr Tests und Übungen. Sie mĂŒssen im Notfall allen beteiligten Rollen verfĂŒgbar sein. Sie werden daher mehrfach redundant (Dateien, Ausdrucke, DatentrĂ€ger, Smartphone) vorgehalten.

Nacharbeiten

WĂ€hrend des Notbetriebs eines GeschĂ€ftsprozesses wird dieser nur mit eingeschrĂ€nkter Leistung und / oder KapazitĂ€t durchgefĂŒhrt. Nicht kritische Teilprozesse werden wĂ€hrend des Notbetriebs ausgesetzt. Dies fĂŒhrt zu Nacharbeiten nachdem der GeschĂ€ftsprozess wieder voll funktionsfĂ€hig ist.

Wiederanlauf

Wiederanlauf beschreibt die Phase vom Notbetrieb eines GeschÀftsprozesses bis zur vollstÀndigen FunktionsfÀhigkeit (Normalbetrieb). Nach Herstellung der vollen FunktionsfÀhigkeit von GeschÀftsprozessen sind in der Regel Nacharbeiten aus dem Notbetrieb erforderlich, bis der vollstÀndige Normalbetrieb wiederhergestellt ist.
Bei technischen Komponenten (IT, GebÀude etc.) spricht man von Wiederherstellung.

Notbetrieb

Notbetrieb  beschreibt den eingeschrĂ€nkten Betrieb eines GeschĂ€ftsprozesses nach einem Ausfall bzw. einer Unterbrechung. Der Notbetrieb wird fĂŒr kritische GeschĂ€ftsprozesse im Rahmen der Business Impact Analyse des BCM beschrieben. Der Notbetrieb bezieht sich auf die Mindestanforderungen der Ressourcen eines GeschĂ€ftsprozesses, um dessen mindestens erforderliche Ergebnisse im Notbetrieb (MBCO) zu erreichen.

Wiederherstellungsanforderungen

Anforderungen an GeschĂ€ftsprozesse und deren Ressourcen, um den Notbetrieb und die Wiederherstellung der GeschĂ€ftsprozesse nach einem Ausfall oder einer Unterbrechung im geforderten Maß sicherstellen zu können. Die Wiederherstellungsanforderungen betreffen zeitliche (RTO) und quantitative VerfĂŒgbarkeit von Prozessen und Ressourcen (MBCO).

Ressourcen

Die Ressourcen eines GeschÀftsprozesses umfassen
– Personal (Rollen, Qualifikationen, KapazitĂ€ten)
– IT-Services (funktionsfĂ€hige IT-Anwendungen)
– GebĂ€ude und ArbeitsplĂ€tze
– externe Dienstleistungen von Dienstleistern und Lieferanten
– VorgĂ€nger- und UnterstĂŒtzungsprozesse
– physische Dokumente und InformationstrĂ€ger
– technische Komponenten und Arbeitsplatzausstattung.

Die Ressourcen der GeschĂ€ftsprozesse werden im Rahmen der Business Impact Analyse (BIA) erhoben. Hierzu ist es hilfreich, vor Start der BIA auf Verzeichnisse der jeweiligen Ressourcen als Grundlage fĂŒr die Zuordnung zu Prozessen zugreifen zu können (Verzeichnisse der IT-Anwendungen, Dienstleister, GebĂ€ude, Dokumente, techn. Komponenten). Dies erleichtert die eindeutige Zuordnung, denn gerade fĂŒr IT-Anwendungen werden oftmals unterschiedliche Bezeichnungen im Unternehmen verwendet.