Nahrungsmittelreserven sinken bedrohlich

Weizen“Food security” ist eines der Top-4-Risiken, die das World Economic Forum im Report “Global Risks 2008” thematisiert hat (bcm-news berichtete). Für die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung wird insbesondere deutlich gemacht, daß sich dieses Risiko nicht nur auf die dritte Welt beschränkt, sondern auch die erste Welt zunehmend davon betroffen ist.

Der aktuelle Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) über die Bedingungen an den amerikanischen Märkten sowie zur Versorgungslage an den Weltmärkten, der am Freitag vergangener Woche veröffentlicht wurde, macht dies dramatisch deutlich.

Für die Grundprodukte Getreide und Ölsaaten wird eine sich verschärfende Knappheit bis weit ins Jahr 2009 aufgezeigt. Aufgrund der vorgelegten Zahlen sind die Preise an den Terminbörsen in Chikago, Kansas City, Minneapolis und New York sprunghaft angestiegen.

Die Gesamtanbaufläche für Winterweizen für die Ernte 2008/2009 hat mit vier Prozent nur um die Hälfte dessen zugenommen, was allgemein erwartet worden war.

Experten bezweifeln, dass die Weltproduktion so gesteigert werden kann, dass die bereits jetzt extrem geringen Vorräte aufgebaut werden können.

Ende 2007/2008 wird der Weltbestand an Weizen im Verhältnis zum Verbrauch ein noch nie erreichtes Tief erreichen. Der amerikanische Vorrat wird nach Angaben der USDA den niedrigsten Stand seit 60 Jahren erreichen.

Zu Missernten und Flächenabbau kommt hinzu, daß Weizen zunehmend mit anderen Feldfrüchten, die für die Energiegewinnung angebaut werden (Mais, Soja) konkurriert.

Im Endergebnis führt dies zu weiter stark steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel.

Die Verbraucher müsen sich auf weiter steigende Preise bei Grundnahrungsmitteln wie Backwaren, Fleisch, pflanzliche Öle, Biotreibstoffe und Baumwolle einstellen.

Die Nahrungsmittelreserven für Krisen- und Katastrophenfälle weltweit sinken in einem bedrohlichen Ausmaß.

Quelle: FAZ

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