Rückschlag im Golf von Mexiko: Öl strömt ungehindert aus der Tiefe [Update]

Update:

BP ist es nach einer Kollision der Absaugglocke mit einem Unterwasserroboter gelungen, die Glocke wieder über dem offenen Bohrloch zu positionieren. Damit kann das Absaugen eines Teils des ausströmenden Öls weitergehen. Über die Menge des ausströmenden Öls gibts es nach wie vor sehr widersprüchliche Angaben. Der Tod zweier Menschen des Ölbekämpfungsteams steht offenbar nicht direkt im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Ölpest.

BP hat einen massiven Rückschlag bei der Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko erlitten. Nach einem Zwischenfall in der Tiefe musste das Auffangsystem, das in den vergangenen drei Wochen einen Teil des ausströmenden Öls aufgefangen hat, wieder entfernt werden. Das Öl strömt jetzt wieder ungehindert aus dem Bohrloch, wie dieses Video zeigt.

Quelle: NY Times

Video aus dem BP Command Center in Louisiana

Auf CNN gibt es ein Video über das BP Gulf Command Center in Louisiana, das Headquarter aus dem die Aktivitäten rund um die Bewältigung der Ölpest als Folge des Untergangs der Deepwater Horizon gesteuert werden. Dies ist natürlich eine medienwirksame Maßnahme von BP, um die Anstrengungen zur Bewältigung der Krise aufzuzeigen, gibt aber auch interessante Einblicke in den Aufbau und die Arbeitsweise des Command Center.

Spezielle Internetseite zum Deepwater Horizon Incident

BP und Transocean haben gemeinsam mit mehreren staatlichen US-Behörden eine spezielle Internetseite mit aktuellen Informationen zu dieser Umweltkatastrophe eingerichtet. Damit kommt der Betreiber der Ölplattform seiner Informationspflicht nach und zeigt Zusammenarbeit mit den Behörden bei der Katastrophe.

Der Link wurde in den bcm-news in der Rubrik “aktuelle Infos” hinzugefügt.

Ölpest in den USA: auch Alabama und Mississippi rufen den Notstand aus

Die USA bereiten sich auf die schwerste Umweltkatastrophe ihrer Geschichte vor. nach Louisiana und Florida haben jetzt auch die beiden US-Bundesstaaten Alabama und Mississippi den Notstand ausgerufen. Dies ermöglicht den Einsatz der Nationalgarde zur Unterstützung. Täglich laufen noch immer rund 800.000 Tonnen Öl aus drei Bohrlöchern aus. Bislang sind nach Schätzungen der US-Küstenwacht mindestens 6,1 Millionen Liter Rohöl ausgelaufen. Hohe Wellen und ein heftiger Südwind verhindern die erfolgreiche Eindämmung des Ölteppichs, der bis Montag die Küsten der US-Staaten Mississippi und Alabama erreichen soll. Die US-Ratingagentur beziffert den Fitch beziffert den Schaden auf zwei bis drei Milliarden Dollar. Gestern hatte der Ölteppich die Küste von Louisiana erreicht und die Küste an der Mississippi-Mündung verseucht. Die Ölpest könnte auch die wichtigsten Schifffahrtsrouten zur Beförderung von Rohöl entlang der Golfküste blockieren. Der britische Mineralölkonzern BP hat sich als Haupteigner der “Deepwater Horizon” bereit erklärt, die Kosten zur Beseitigung der Ölpest zu tragen. Konzernchef Tony Hayward übernahm die “volle Verantwortung” für die Katastrophe. Schwere Schäden werden für die Fischerei und den Tourismus der Region erwartet. Die Region hatte sich gerade erst von den Folgen des schweren Hurrikans “Katrina” 2005 erholt.

Ölunfall: Obama ruft nationale Katastrophe aus

Die USA bereiten sich auf eine gigantische Ölpest entlang der Golfküste vor. Der riesige Ölteppich ist nicht mehr aufzuhalten und wird am Freitagabend voraussichtlich das Festland erreichen. Louisiana hat bereits den Notstand ausgerufen. Präsident Obama erklärt die Umweltkatastrophe zur Katastrophe  mit nationaler Bedeutung. Dies erlaubt den Einsatz der Armee zur Unterstützung sowie die Bereitstellung von weiteren Ressourcen und kurzfristigen Maßnahmen zur Bewältigung. Täglich treten rund 800.000 Liter Rohöl durch drei Lecks aus. Das kontrollierte Abbrennen des Ölteppichs hat bislang keinen entscheidenden Durchbruch gebracht. Maßnahmen zur Abdichtung oder Entlastungsbohrungen benötigen mehr Zeit. Die Verantwortung für das Unglück wird zwischen dem Auftraggeber BP und dem Betreiber der Bohrinsel Transocean hin und hergeschoben. Es geht immerhin um beträchtliche Schadenersatzforderungen, denen sich die Unternehmen gegenüber sehen. Exxon Mobil wurde nach dem Tankerunglück  der Exxon Valdez  vor Alaska von einem Gericht zu einer Schadenersatzzahlung von rund sieben Milliarden Dollar verurteilt worden. Bei dem Unglück waren 41 Millionen Liter Öl ausgelaufen und 1.930 Kilometer Küste verseucht worden.