Eröffnung der ägyptischen Börse erneut verschoben

Die Börse in Kairo bleibt überraschenderweise weiter geschlossen. Die Börsenaufsicht begründet dies damit, dass zunächst die Liste der korrupten Ex-Funktionäre aktualisiert werden soll und kleine Unternehmen noch die Chance erhalten sollen, Kompensationszahlungen für erlittene Verluste zu kassieren. Die Börse ist seit dem 30. Januar geschlossen. Die Wiedereröffnung wurde mehrfach angekündigt und dann wieder verschoben.

Ägyptische Börse öffnet am Dienstag wieder

Mehrmals wurde die Wiedereröffnung der ägyptischen Börse angekündigt und dann doch wieder verschoben. Am morgigen Dienstag ist es jetzt soweit. Ein Stückchen Normalität kehrt in das Land zurück.

Um extreme Schwankungen der Kurse auszuschliessen wurden Sicherheitsregeln festgelegt: der Handel wird für eine halbe Stunde unterbrochen, wenn der Leitindex um mehr als drei Prozent fällt. Stürzt der Index um sechs Prozent, wird der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt.

Auswärtiges Amt lockert Reisehinweis für Ägypten [Update]

Das Auswärtige Amt hat heute die Reisehinweise für Ägypten gelockert.  “Reisen in die Urlaubsgebiete am Roten Meer sind wieder möglich”, so das Auswärtige Amt. Ägypten ist für den deutschen Tourismus ein wichtiger Markt. Insbesondere auf Ägypten spezialisierte Reiseanbieter waren durch die Reisebeschränkungen massiv betroffen. Auch für Ägypten stellt der Tourismus eine zentrale Einnahmequelle dar.

[Update]

TUI und Thomas Cook fliegen ab Anfang März wieder nach Tunesien und Ägypten.

Banken in Ägypten öffnen nach einer Woche wieder [Update]

Am Sonntag vormittag um 10:00 Uhr öffnen die Banken in Ägypten wieder. Eine Woche waren sie geschlossen und die Versorgung mit Bargeld wurde zu einem großen alltäglichen Problem. Die Börse in Kairo dementierte hingegen Aussagen über eine Wiedereröffnung am Montag. Der Börsenhandel wird erst später wieder zu einem normalen Betrieb zurückkehren.

Die Aufrechterhaltung des Zahlungsverkehrs ist einer der Gründe, warum Banken in Deutschland Teil der kritischen Infrastruktur KRITIS sind. In einer Katastrophensituation  hat die Verfügbarkeit von Bargeld als Zahlungsmittel eine besonders große Bedeutung. Insbesondere wenn Stromausfälle Bargeldautomaten, elektronische Kassen und Kartenterminals ausser Kraft setzen.

[Update]

Die Wiedereröffnung der Banken hat zu einem großen Ansturm mit langen Warteschlangen geführt. Auch der Devisenhandel wurde wieder aufgenommen. Am heutigen Sonntag beginnt die Arbeitswoche in Ägypten.

Scharfe Kritik am Krisenmanagement der deutschen Botschaft in Kairo

In einer Krise, wie sie Ägypten derzeit erlebt, sind die Botschaften vor Ort für die Deutschen im Ausland ein zentraler Anlaufpunkt. Aktuelle Informationen, Unterstützung bei der Ausreise, medizinische Hilfe in Notfällen sind wichtige Hilfeleistungen in einer solchen Situation. Während in den Medien gemeldet wird, dass die deutsche Botschaft in Kairo sichere Konvois an den Flughafen organisieren würde, wird von Deutschen in Kairo massive Kritik an der Arbeit der Botschaft geübt. Sie sei nicht erreichbar gewesen und würde auch bei der Ausreise nicht unterstützen, so die Aussagen.   Wer sich für seine Mitarbeiter im Ausland nicht auf die Arbeit von Botschaften und Behörden verlassen möchte, kann auch selber Vorsorge treffen. Ein Unternehmen, dass medizinische Hilfeleistungen, aber auch Evakuierungen aus Krisengebieten anbietet ist International SOS in Neu-Isenburg, deren Arbeit heute in der FAZ vorgestellt wird. Auch die spezialisierten Anbieter Result Group und Control Risks unterstützen die Unternehmen an den Auslandsstandorten bei der Rückführung der Mitarbeiter.

Nissan legt ägyptisches Werk still, VW unterbricht Lieferungen nach Ägypten [Update]

Nissan hat auf die Unruhen in Ägypten reagiert und die Produktion von Fahrzeugen im Produktionswerk Giza seit Sonntag unterbrochen. Nach Medienberichten soll die Anlage zunächst für eine Woche stillgelegt werden. In der Fabrik werden Pickups, wie der in Afrika beliebte 4-Wheeler X-Trail, produziert. 

Zahlreiche Unternehmen holen derzeit ihre Mitarbeiter mit gecharterten Sondermaschinen zurück. Auch deutsche Lehrer und Ausbilder befinden sich auf dem Weg nach Deutschland, nachdem die Sicherheitslage in Kairo bedenklich wurde. Internationale Schulen wurden geschlossen. Touristen dürfen die Schiffe von Nilkreuzfahrten nicht verlassen. Offensichtlich gibt es auch erste Engpässe bei der Lebensmittelversorgung in den Touristenstädten. Die Bürger wehren sich mit privaten Milizen gegen Plünderungen und Gewalttaten und versuchen die historische Stätten und Museen zu schützen.

[Update 1]

Nicht nur die Produktion in Ägypten und die Lieferungen aus dem Land sind derzeit beeinträchtigt oder unterbrochen, sondern auch die Lieferungen ins Land. VW hat nach Tunesien jetzt auch für Ägypten einen Lieferstopp aus logistischen Gründen verhängt. VW kann nicht kontrollieren, was mit den Fahrzeugen nach ihrer Ankunft im Land passiert.

[Update 2]

Einen Überblick über die aktuelle Situation deutscher Unternehmen in Ägypten gibt dieser Überblick in der ftd.

Offshoring Risiken am Beispiel Ägypten

Die aktuelle Entwicklung in Ägypten hält uns in Atem. Ein Regime zwingt die Internet-Provider das Land vom internationalen Datenstrom abzuklemmen, Handy- und Blackberry-Netze werden unterbrochen und Medien die Übertragung aktueller Informationen untersagt.

Noch im Dezember 2010 schaffte es Ägypten unter die internationalen TOP 30-Länder für IT-Offshoring von Gartner. Innerhalb kürzester Zeit kann sich die politische und damit auch ökonomische Situation in vielen Ländern ändern. IT-Offshoring-Vorhaben laufen aber naturgemäß über viele Jahre, um rentabel zu sein. Ob Ägypten diese Voraussetzungen in den kommenden Jahren noch bieten kann, werden erst die kommenden Wochen und Monaten zeigen. Offshoring kann ökomisch attraktiv sein, bringt jedoch auch neue Risiken mit sich, wie das Beispiel Ägypten aktuell wieder zeigt. Risiken, die überwacht und gesteuert werden müssen und dafür oftmals ganz neue Expertisen im Risikomanagement und Business Continuity Management erfordern.

Ägypten ist offline

Nach den zunehmenden Protesten in Ägypten seit mehreren Wochen sind nun die Internetverbindungen im Land weitgegehend gekappt. Monitoring-Dienste melden, dass  nahezu 90 Prozent des Internet-Verkehrs weggefallen ist. Die Maßnahmen der big four Internet Service Provider griffen am späten Donnerstag Abend. Auch die social networks facebook und twitter wurden bereits abgeschaltet. Facebook hatte sich als zentraler Informationsdienst für die Medien und Ägypter im Ausland bewährt. SMS-Dienste sind ebenfalls stark eingeschränkt.