Patient stirbt nach Stromausfall in Klinik

Im Helios-Klinikum Schwerin ist ein Patient am Dienstag 29.10.13 nach einem Stromausfall verstorben. Wie der NDR berichtet, ist in dem Klinikum und der umliegenden Wohngegend gegen 13:52 der Strom ausgefallen. Im Klinikum lief die Netzersatzanlage an. Dennoch wurden nicht alle Teile der Klinik mit Strom versorgt, sondern nur die mit USV-versorgten Bereiche. Hierzu zählen die Operationssäle. Bei dem Patienten fielen die Beatmungsgeräte aus. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.

Die Klinik äußerte sich zu dem tragischen Zwischenfall:

“Aufgrund der Faktenlage müssen wir davon ausgehen, dass jedoch externe Netzeinflüsse das Zuschalten dieser Notstromversorgung in das Leitungsnetz der Klinik verhindert haben.”

Wie kann es hierzu kommen?

Eine mögliche Ursache sind Netzschwankungen, sogenannte “Netzwischer”. Die Netzspannung fällt im Millisekundenbereich kurz ab. Eine Ursache können Schwankungen bei anderen großen Stromverbrauchern im Netz sein oder zum Beispiel der Ausfall einer Trafostation. Die Netzersatzanlage “der Notstromdiesel” darf aber niemals gegen die normale Stromversorgung laufen. Netzschwankungen können dazu führen, dass die Netzersatzanlage zwar planmäßig anläuft, aber den Strom nicht in das Netz einspeist, da vermeintlich Strom aus der regulären Stromversorgung fließt. Die Netzschaltungen müssen so sensibel sein, dass sie diese Schwankungen erkennen und darauf korrekt reagieren. Dies ist für diesen konkreten Fall nur eine Vermutung, zeigt aber, dass das Testen der Notstromversorgen durch “Laufenlassen des Diesel” zu kurz greift. Korrekte Schaltungen bei Netzwischern werden so nicht getestet. Netzwischer nehmen allerdings nach Aussagen vieler großer Stromverbraucher ständig zu und werden in der Statistik der Bundesnetzagentur auch nicht erfasst.

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