Handelsblatt: die spektakulÀrsten StromausfÀlle

Das Handelsblatt hat in einer Übersicht die spektakulärsten Stromausfälle der vergangenen Jahre zusammengestellt. Man darf sich von dieser Übersicht allerdings nicht fehlleiten lassen. Neben diesen spektakulären Fällen gibt es zahlreiche regionale und kurze Stromausfälle, die ein solches Medienecho nicht hervorrufen und trotzdem für ein Unternehmen zu Geschäftsunterbrechungen führen können. Gerade kurzfristige Stromausfälle und Spannungsschwankungen “Netzwischer” können zum Ausfall der Stromversorgung führen. Bis nach einem solchen kurzen Ausfall wieder alle System geprüft, geschaltet und Defekte behoben sind, können für ein Unternehmen wertvolle Minuten und Stunden “ins Land gehen”. Produktionsanlagen wie zum Beispiel Raffinerie-Anlagen oder Gießereien können für einen Wiederanlauf nach einem Stromausfall mehrere Tage bis Wochen benötigen. Dabei ist der Stromverbrauch dieser Anlagen so hoch, dass eine unterbrechunsgfreie Stromversorgung nicht realisiert werden kann. Zum Teil gehen diese Unternehmen bereits dazu über den Strom selbst zu produzieren. Kurzfristige Versorgungsausfälle unter drei Minuten werden von der Bundesnetzagentur in der Statistik gar nicht erfasst. Gerade diese kurzfristigen Schwanken werden unter der Last der Netze laut Expertenmeinung jedoch häufiger. Am vergangenen Donnerstag hat der Bundestag eine Verordnung beschlossen, nach der sich Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch die Unterbrechung der Stromversorgung bezahlen lassen können. Bei einem Stromausfall werden bis zu 400 Euro je nicht verbrauchter Megawattstunde vergütet. Die Mehrkosten belaufen sich nach Angaben der Bundesregierung auf zwei bis vier Euro je Haushalt, auf die diese Kosten umgelegt werden.