Blick über den Tellerrand – Erfahrungen mit Krisenstäben in verschiedenen Organisationen

Streng nach Norm oder individuell aufgebaut, als Daueraufgabe oder nebenbei erledigt: Obwohl alle Krisenstäbe schwierige und komplexe Situation zu bewältigen haben, unterscheiden sie sich in Aufbau und Arbeitsweise. In der Theorie klingt vieles plausibel. Doch was funktioniert im Ernstfall wirklich und was nicht? Worauf kommt es an? Beim ersten „Praxisforum Krisenstabsarbeit“ in Bamberg trafen sich Anfang April Krisenstabsexperten aus Behörden, Unternehmen, von Feuerwehr und Polizei, zum Erfahrungsaustausch.

Das Zusammenspiel mit anderen Akteuren – über- und untergeordnete Stellen, Behörden, die Bundespolizei, der Kampfmittelräumdienst und viele andere – verläuft nicht immer reibungslos, so die Erfahrung vieler Teilnehmer. Am Beispiel eines Bombenfundes bei Bauarbeiten am Flughafen Stuttgart wurde jedoch deutlich, dass sich der Aufwand einer detaillierten Vorbereitung unter Einbeziehung sämtlicher Beteiligter lohnt. Obwohl fast die gesamte Flughafeninfrastruktur, der S-Bahnhof, die Autobahn, Hotels und Messehallen betroffen waren, sei die eigentliche Räumung und die anschließende Bombenentschärfung schnell und geordnet abgelaufen.

Ein Schwerpunkt der Diskussion war die Kommunikation in der Krise. Viele Behörden ignorierten soziale Medien wie Twitter und Facebook, berichteten Teilnehmer. Dabei habe sich nicht zuletzt beim Hochwasser 2013 gezeigt, wie spontan und effektiv sich etwa Hilfskräfte über soziale Netzwerke organisieren ließen.

So unterschiedlich die spezifischen Erfahrungen der Teilnehmer, in zwei Punkten waren sich alle einig: Erstens, komplexe Krisensituationen lassen sich nur mit Hilfe von Stabsarbeit bewältigen. Und zweitens braucht ein Krisenstab, um im Ernstfall zu funktionieren, nicht in erster Linie aufwändige Technik und teures Material, sondern Übung.

Zum ersten „Praxisforum Krisenstabsarbeit“ trafen sich 30 Teilnehmer und Referenten aus öffentlichen und privaten Organisationen am 3. und 4. April in Bamberg. Das Forum diente vor allem dem übergreifenden Austausch von Erfahrungen, praktischen Lösungen und Problemen der Krisenstabsarbeit. Angesicht der positiven Resonanz soll das Forum auch im kommenden Jahr stattfinden, so die Veranstalter Dr. Susanne Starke, Alexander Burgis und Andreas Queck.
Text: Katharina Becker

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Weitere Infos
http://www.activating-trainings.de

Mail
praxisforum@activating-trainings.de

Dr. Susanne Starke
starke(at)activating-trainings.de

Alexander Burgis
burgis(at)activating-trainings.de

Andreas Queck
Training for Critical Times
aq(at)ttct.de

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